U 21

Kenneth Schmidt: "Die geilste Woche in meinem Leben"

Freiburger Verteidigertalent steigt zur U 21 auf

Insta-Überraschung für Schmidt: "Mit Abstand die geilste Woche in meinem Leben"

Steiler Aufstieg: Kenneth Schmidt.

Steiler Aufstieg: Kenneth Schmidt. IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Vor einer Woche war Kenneth Schmidt noch ein Drittligafußballer aus Freiburg, ein Verteidigertalent, das im Winter bei den Profis den freigewordenen Kaderplatz des nach Bochum verliehenen Keven Schlotterbeck eingenommen hatte. Die vergangenen Tage nun haben vieles verändert für den 20-Jährigen. So viel sogar, dass er strahlend sagt: "Das war mit Abstand die geilste Woche in meinem Leben."

Angefangen mit seinem Debüt am vergangenen Donnerstag unter Trainer Christian Streich in keinem kleineren Spiel als dem Europa-League-Duell mit Juventus Turin (0:2). Eingewechselt zur zweiten Hälfte, absolvierte Schmidt gegen den italienischen Topklub die ersten 45 Minuten auf höchstem Niveau (kicker-Note 3).

Ich realisiere noch nicht, wie das alles passiert ist.

Kenneth Schmidt

Es folgte direkt seine Bundesligapremiere am Sonntag in Mainz (1:1), die er noch gar nicht verarbeitet hatte, als das nächste Bonbon auf ihn wartete. Nach dem Spiel nahm er in der Kabine das Handy in die Hand, las von seiner Nachnominierung für die U-21-Nationalmannschaft - und hielt diese für einen Scherz.

"Ich habe es auf Instagram gesehen", berichtet Schmidt, der eigentlich für die U-20-Auswahl vorgesehen war, "ich dachte, es wäre eine Fake-Seite." Als kurze Zeit später der Anruf von Trainer Antonio Di Salvo folgte, da wusste er, dass es kein Witz war. "Eine unbeschreibliche Zeit", sagt der Abwehrmann, "ich realisiere noch nicht, wie das alles passiert ist."

Reibungslose Aufnahme

Die Aufnahme in den Kreis der U 21 sei reibungslos verlaufen, er habe gar das Gefühl, dass dies nicht sein erster Lehrgang sei, berichtet Schmidt, der aufgrund der personellen Engpässe in der Innenverteidigung - Malick Thiaw (AC Mailand) rückte zur A-Nationalmannschaft auf, Marton Dardai (Hertha BSC) und Maximilian Bauer (FC Augsburg) fehlen verletzungsbedingt - den zum jetzigen Zeitpunkt unverhofften Aufstieg machte.

Nun ist er mittendrin bei dem Team, das sich am Freitag gegen Japan und in der kommenden Woche in Rumänien auf die U-21-EM im Sommer in Georgien und Rumänien vorbereitet. Beim Blick auf dem Trainingsplatz in Frankfurt rüber zur A-Nationalmannschaft räumt der Freiburger ein: "Man steht da ein bisschen als Fan da, so richtig verarbeitet habe ich es noch nicht." 

Und doch ist das aktuell sein "neues" Leben, das ihn zwangsläufig in den Blickpunkt rückt. Etwa am Sonntag in Mainz, als er in der Nachspielzeit dicht dran war an Gegenspieler Karim Onisiwo, dessen späten Ausgleich aber trotzdem nicht verhindern konnte. "Brutal ärgerlich, dass der Ball durch meine Beine geht", sagt Schmidt, "ich habe mir die Szene zehnmal angeschaut." Runterziehen lässt er sich davon aber nicht: "Wieder eine Erfahrung mehr, die ich mitnehme." Auf dem rasanten Weg nach oben. "Ich hoffe, der geht so weiter."

Thomas Hiete

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