Bundesliga

In der Fremde läuft's: Stindls kuriose Doppelpack-Serie

Gladbachs Kapitän wieder eiskalt beim Elfmeter

In der Fremde läuft's: Stindls kuriose Doppelpack-Serie

Wieder eiskalt vom Punkt: Gladbachs Lars Stindl.

Wieder eiskalt vom Punkt: Gladbachs Lars Stindl. imago images

Beim 4:3 der Werkself gegen Borussia Mönchengladbach ging eine kuriose Gladbacher Doppelpack-Serie ein wenig unter.

Wie schon beim Torfestival gegen Donezk war Lars Stindl die zentrale Figur in der Mönchengladbacher Offensive. Zweimal brachte er die Fohlen in Führung, hätte beinahe noch einen dritten Treffer erzielt, doch am Ende reichte es für die Borussia gegen die Werkself nicht mal zu einem Punkt.

"Es war insgesamt nicht das Spiel, wie wir es uns gewünscht haben", gestand der Gladbacher Kapitän hinterher. "Da muss man sagen, dass Leverkusen verdient gewonnen hat. Sie haben zum Beispiel gerade das Pressing auf unsere Verteidigung sehr gut hinbekommen."

Stindl selbst aber war wieder mal nicht zu bändigen. Erst eiskalt beim Elfmeter mit dem ersten Tor des Abends, dann brachte er Borussia mit dem 2:1 erneut in Führung, nach langen Diskussionen. Erst dann wurde festgestellt, dass Leverkusens Wirtz als Letzter am Ball war, bevor Stindl die Kugel ins Leverkusener Tor beförderte.

"Schon in der ersten Halbzeit hatten wir eigentlich vier 100-prozentige Chancen und hätten deutlicher führen müssen", klagte Stindl hinterher. "Insgesamt war es ein Spiel auf Messers Schneide, das am Ende aber verdient zu Gunsten von Leverkusen endete."

Insgesamt war es ein Spiel auf Messers Schneide, das am Ende aber verdient zu Gunsten von Leverkusen endete.

Lars Stindl

Dazu hätte es nicht kommen müssen. Stindl selbst hatte in der 67. Minute das 3:2 auf dem Fuß, aus ganz spitzem Winkel, doch irgendwie kratzte Leverkusens famoser Torhüter Hradecky den Ball noch von der Linie. Unfassbar, dass Hannes Wolf den Nachschuss nicht versenkte, sondern weit über das Leverkusener Tor schoss; quasi im Gegenzug ging dann Bayer mit 3:2 in Führung.

Stindl als Doppelpacker in der Fremde

Stindl erzielte seinen insgesamt neunten Doppelpack in der Bundesliga, kurios dabei: Acht davon gelangen dem Gladbacher Offensivmann auswärts, erst einmal traf er im heimischen Borussia-Park doppelt. Interessant übrigens, dass der Kapitän beim Elfmeter in der ersten Halbzeit die Verantwortung übernahm. Denn auch Ramy Bensebaini und Jonas Hofmann stehen als Elfmeterschützen bereit, beide ebenfalls sehr erfolgreich. Bei den Fohlen allerdings gibt es keinen festen Elfmeterschützen; wer aus diesem Trio sich gut fühlt, der tritt an.

Stindl machte das eiskalt, schoss den Ball beinahe in die Mitte des Tores, während Hradecky zur rechten Seite flog. Nachher kommentierte der Doppel-Torschütze ganz nüchtern: "Ein Doppelpack ist schön und gut, aber dafür kann ich mir auch nichts kaufen, das bringt halt keine Punkte."

Pleas Luftloch mit bitteren Folgen

In der Gladbacher Offensive fehlte übrigens Alassane Plea, der zuvor noch mit seinen drei Treffen gegen Donezk in der Champions-League hatte aufhorchen lassen. "Im Abschlusstraining hat er ein Luftloch geschlagen und sich dabei den Rücken verzogen", erklärte Marco Rose. Der Franzose also war nicht bei 100 Prozent, und, so Rose, "wir können nur Spieler bringen, die bei 100 Prozent sind."

Nach der Ligapause dürfte Plea aber im Heimspiel gegen Augsburg wieder zur Verfügung stehen.

Oliver Bitter

Bilder zur Partie Bayer 04 Leverkusen - Bor. Mönchengladbach