Bundesliga

"Ich entschuldige mich bei Luca Toni": Grifo jetzt treffsicherster Italiener der Liga

Freiburger mit Ohrenschrauber-Jubel nach 39. Tor

"Ich entschuldige mich bei Luca Toni": Grifo jetzt treffsicherster Italiener der Liga

Ein besonderes Tor und ein besonderer Jubel: Freiburgs Vincenzo Grifo.

Ein besonderes Tor und ein besonderer Jubel: Freiburgs Vincenzo Grifo. IMAGO/Eibner

In der 79. Minute wurde Grifo bestens in den Werder-Strafraum steil geschickt. Der Italiener hielt sich seinen Verfolger Felix Agu geschickt vom Leib, so dass diesem fast nichts anderes übrig blieb, als Grifo zu foulen und einen Elfmeter zu produzieren. Der Freiburger Mittelfeldspieler ging zu Boden, reklamierte sofort - weil er wusste: Seine besondere Chance war damit gekommen.

Ein Panenka gegen Pavlenka

Grifo ist Freiburgs Elfmeterschütze Nummer eins und so schnappte er sich auch den Ball gegen den Bremer Schlussmann Jiri Pavlenka, um den Deckel auf eine Partie zu machen, die die Freiburger ab der 14. Minute in Überzahl geführt hatten. Dass er Pavlenka durch einen Panenka überlistete, gab dem 39. Bundesliga-Treffer eine erste besondere Note. 

Als Grifo nach vollstrecktem 2:0 mit dem "Ohrenschrauber"-Jubel, den die Bundesliga vom ehemaligen Bayern-Stürmer Luca Toni kannte, abdrehte, wurde aus dem besonderen Tor ein Rekordtreffer. "Ich habe ihn jetzt überholt", grinste Grifo als nun treffsicherster Italiener der Bundesliga.

Ich entschuldige mich schon mal bei ihm, weil er ein herausragender Stürmer, Spieler und Mensch ist.

Vincenzo Grifo

Offenbar hatte sich Grifo schon länger auf diesen Moment vorbereitet. "Der Jubel war natürlich für Luca Toni. Ich entschuldige mich schon mal bei ihm, weil er ein herausragender Stürmer, Spieler und Mensch ist. Ich habe viel Kontakt mit ihm gehabt. Ich fühle mich geehrt, dass ich seinen Posten übernommen habe. Das Tor widme ich auch ihm, weil ich ein großer Fan von ihm war und ihm viel bei der Squadra Azzurra und den Bayern zugeschaut habe", sagte Grifo ehrfurchtsvoll.

So jubelte Luca Toni 38-mal in der Liga für den FC Bayern.

So jubelte Luca Toni 38-mal in der Liga für den FC Bayern. imago sportfotodienst

Dass Luca Toni seine 38 Tore in nur 60 Ligaspielen erzielte und Grifo für seine 39 Treffer mit 185 Liga-Partien mehr als dreimal so viele Spiele absolvierte, konterte Grifo locker. "Ich habe natürlich mehr Jahre auf dem Buckel als er in Deutschland, aber er war bei Bayern, das gibt ihm natürlich einen Vorteil", so der sechsmalige Nationalspieler Italiens.

Pizarro & Co. haben noch bessere Werte, aber keine A-Länderspiele für Italien

Neben Luca Toni und Grifo verfügt die Bundesliga allerdings noch über drei Spieler, die einen italienischen Pass besitzen und im Tor-Ranking noch weiter vorne liegen - allerdings nie ein A-Länderspiel für Italien machten: Der Peruaner Claudio Pizarro liegt mit 197 Toren in 490 Spielen ganz vorne, gefolgt vom Brasilianer Diego (57 Tore, 161 Spiele) und der wie Grifo (Pforzheim) in Deutschland geborene und aufgewachsene Daniel Caligiuri (Villingen-Schwenningen, 51 Tore in 368 Spielen).

bst, csl

Bilder zur Partie SC Freiburg - Werder Bremen