Rund 50.000 Euro Ablöse überwiesen die "Geißböcke" an den OFC, bei dem Denis Huseinbasic in der 4. Liga das Mittelfeld durchpflügte, mal als Sechser, mal als Achter, mal als Zehner. Als typischen "Box-to-Box"-Spieler bezeichnete sich der schmächtige Neuzugang im Sommertrainingslager in Donaueschingen. Dies sah ihn ansonsten unter "ferner liefen", eine Zukunft im Profikader traute dem Regionalliga-Spieler niemand zu.
Den Gesetzen des Marktes folgend, dürfte genau dieser Profi mittlerweile ein Vielfaches dessen wert sein, was er vor einem halben Jahr kostete. Es begann auch in Köln im Regionalliga-Team, wo er mit drei Toren in vier Spielen nachhaltig auf sich aufmerksam machte. Gute Auftritte dort, ein gesundes Maß an Engagement in den Trainingseinheiten bei den Profis und dazu die Einsicht des Trainers, rotieren zu müssen, spülte den in Erbach geborenen Huseinbasic schließlich in den Profikader.
Und der Allrounder liefert mittlerweile zuverlässig ab. Zwei Bundesligatore in sechs Spielen, dazu der Treffer gegen Nizza am Donnerstag, der das Stadion erzittern ließ und dem Youngster einen Augenblick bescherte, den er sicherlich nie mehr im Leben vergessen wird.
Dazu ist der Spieler offenbar gewillt, jedem Grashalm auf dem Platz persönlich seine Aufwartung zu machen. Für seine Monster-Grätsche gegen Nizza, als er - die Gefahr im Rücken erkennend - im Vollsprint zurück lief und Brahimis Torschuss blockte, gab es Szenenapplaus für den jungen Mann, der später noch seine Übersicht in der Offensive bewies und zum 2:2 für Duda auflegte.
Unter dem Strich bleibt mehr als das Ausscheiden
Ein starkes Spiel bis zur Auswechslung, direkt nach dem Ausscheiden aus diesem Wettbewerb regierte allerdings der Frust: "Die Enttäuschung überwiegt. Wir haben eine klasse zweite Halbzeit gespielt. Wir wollten das Spiel im zweiten Durchgang unbedingt drehen, dafür haben wir alles gegeben. Jeder hat für den anderen gekämpft, aber leider hat es nicht gereicht. Das Glück war heute einfach nicht auf unserer Seite", lautete sein Fazit.
Dennoch bleibt unter dem Strich viel mehr als das Ausscheiden. Beispielsweise die Gewissheit, mithalten zu können. Dies auch gegen Teams, die in ganz anderen Sphären unterwegs sind als die Kölner. Und für Denis Huseinbasic die Erkenntnis, dass er den Weg in den Profifußball gefunden hat. Jetzt muss er ihn nur weitergehen. Da können auch Enttäuschungen wie die am Donnerstag ein wichtiger Meilenstein sein.