Bundesliga

Hütters "Co": Kein Gedanke an den Chefposten

Klare Strukturen auf der Gladbacher Trainerbank

Hütters "Co": Kein Gedanke an den Chefposten

Christian Peintinger ist auch in Bochum Gladbachs Chef im Ring.

Christian Peintinger ist auch in Bochum Gladbachs Chef im Ring. IMAGO/Ulrich Hufnagel

Ganz bescheiden geht der Assistent von Adi Hütter, der wegen seiner COVID-19 Erkrankung auch in Bochum fehlen wird, mit seiner aktuellen Rolle um. Christian Peintinger übernimmt, weil das sein Job ist und weil er seinem Klub helfen will, doch im Grunde genommen sieht er sich auch auf Sicht als Co-Trainer - und nicht in der Chef-Rolle.

"... und so habe ich ihm eigentlich auf Lebenszeit meine Treue geschworen"

"Adi habe ich damals gefragt, ob ich an seiner Seite arbeiten dürfe, und so habe ich ihm eigentlich auf Lebenszeit meine Treue geschworen", beteuert der Österreicher. Er habe dem früheren und aktuellen Chef schließlich "die Chance zu verdanken, in so einem Beruf zu arbeiten, und deshalb möchte ich ihm etwas zurückgeben."

Beide arbeiteten ja schon bei den Young Boys Bern und Eintracht Frankfurt zusammen; das soll sich, so Peintinger, am liebsten auch nicht mehr ändern. Reizt nicht die Rolle als Cheftrainer? Die Aussicht, vielleicht bei einem anderen Klub in vorderer Linie zu stehen? Das ist ganz gewiss nicht seine Idee: "Mein Bestreben liegt nicht darin, irgendwo einen Trainerjob anzunehmen. So lange Adi es will", betont Peintinger, "werde ich an seiner Seite sein."

Bochum ist unheimlich lautstark und aggressiv, sie gehen sehr intensiv auf die zweiten Bälle.

Christian Peintinger

Also wird er alles reinlegen, um seinem Freund und Chef am Freitag eine große Freude zu bereiten und dem 2:0-Sieg gegen Hertha ein weiteres Erfolgserlebnis im Abstiegskampf folgen zu lassen. Mit einem Dreier an der Castroper Straße könnten die Fohlen am bisher so starken Aufsteiger vorbeiziehen und die Distanz auf die Abstiegsplätze weiter vergrößern.

Aber: "Bochum ist unheimlich lautstark und aggressiv, sie gehen sehr intensiv auf die zweiten Bälle", warnt Peintinger. "Da müssen wir unsere Qualitäten in die Waagschale werfen, das bedeutet für mich auch, dass wir spielerisch überzeugen wollen."

Eigentlich war der Plan, die gleiche Elf aufzubieten wie beim Sieg gegen Hertha, doch daraus wird wegen der COVID-Erkrankung von Nico Elvedi nichts. Die Abwehrkette muss umgebaut werden, dabei deutete Peintinger an, dass es bei möglichst wenigen Umbauten bleiben wird.

"Never change a winning team"

"Als Spieler tut man sich leichter, wenn man nach guten Leistungen das Vertrauen des Trainers spürt und sich an die vorgegebenen Abläufe gewöhnen kann." Grundsätzlich sei er deshalb ein Verfechter des Mottos: "Never change a winning team". Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass anstelle von Elvedi der zuletzt wegen eines Magen-Darm-Virus fehlende Marvin Friedrich in die Startelf rückt.

Letzter Sieg in Bochum 1995

In welcher Besetzung auch immer, an der Castroper Straße hat Borussia bei ihren letzten Auftritten oft nicht gut ausgesehen. Den letzten Sieg der Fohlen in Bochum gab es beim 2:0 am 25. März 1995 unter Bernd Krauss. Unter anderem spielte damals Max Eberl bei den Bochumern. Dabei gilt es aber auch zu berücksichtigen, dass Bochum schließlich in den letzten elf Jahren die Bundesliga nur aus der Ferne betrachten konnte.

Oliver Bitter

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