2. Bundesliga

St. Pauli beendet den Abstiegskampf - HSV verspielt 3:0 in Hannover

Bochum gewinnt Spitzenspiel - Fürth bleibt dran - SVS gewinnt Kellerduell

St. Pauli beendet den Abstiegskampf - HSV verspielt Hunts Dreierpack in Hannover

Der FC St. Pauli jubelte gegen Braunschweig, der HSV verspielte in Hannover eine 3:0-Führung.

Der FC St. Pauli jubelte gegen Braunschweig, der HSV verspielte in Hannover eine 3:0-Führung. imago images

St. Pauli läuft gegen Braunschweig früh heiß

Am Ostermontag stand das letzte Spiel des 27. Spieltags an - und es war eine einseitige Angelegenheit für den FC St. Pauli gegen Eintracht Braunschweig. Das Nord-Duell begann mit stürmischen Kiez-Kickern, die schon nach 14 Minuten mit 2:0 in Front lagen - Marmoush und Kyereh hatten getroffen. Letzterer vergab kurz darauf den sicher geglaubten Doppelpack, als er einen Kopfball an den Pfosten setzte. Die Niedersachsen waren im ersten Abschnitt defensiv desolat und mit dem Zweit-Tore-Rückstand gut bedient. Da die Hamburger auch nach dem Seitenwechsel gefährliche blieben, ging der 2:0-Erfolg absolut in Ordnung. St. Pauli dürfte sich damit aus dem Abstiegskampf endgültig verabschiedet haben. Die Braunschweiger verlieren erstmals wieder nach fünf Partien, in denen sie neun Zähler gesammelt hatten, und stehen auf dem Relegationsplatz 16.

HSV verspielt in Hannover Hunts Dreierpack

Am Sonntag trat ein unveränderter HSV bei Hannover an, Terodde (nach COVID-19) nahm zunächst auf der Bank Platz. Der Torjäger wurde von einem Altmeister würdig vertreten: Aaron Hunt schlug erstmals in der 14. Minute zu, 96-Keeper Esser ließ den haltbaren Schuss passieren. In der 34. Minute war er bei Hunts Distanzschuss jedoch chancenlos - 2:0 für die Rothosen. Bitter für die Niedersachsen, dass Hunt immer noch nicht genug hatte. Kurz nach Wiederanpfiff hatte der 34-Jährige wieder zu viel Raum und versenkte das Leder aus 17 Metern recht gelangweilt im langen Eck (50.). War's das? Von wegen! Haraguchi per Distanzschuss (56.) und Ducksch per Kopf (68.) brachten die Spannung zurück. Auch der eingewechselte Terodde schlug zu, stand aber hauchdünn im Abseits (73.). 96 blieb also im Spiel - und schaffte in der 84. Minute tatsächlich den Ausgleich! Haraguchi lag schon am Boden und beförderte von dort einen Abpraller ins Tor. 3:3, der Endstand in einem spektakulären Nordderby.

Den Schlusspunkt im Liegen gesetzt: Marvin Ducksch jubelt mit Genki Haraguchi.

Den Schlusspunkt im Liegen gesetzt: Marvin Ducksch jubelt mit Genki Haraguchi. Getty Images

Sandhausen gewinnt das Kellerduell am Hardtwald

Vorletzter gegen Letzter hieß es im Kellerduell zwischen dem SV Sandhausen und den Würzburger Kickers. In einer umkämpften Partie schlug Sandhausen kurz vor der Pause zu, weil Ronstadt einen Schuss von Behrens mit der Hand abwehrte. Behrens ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte zur Führung. In der 59. Minute dann die dicke Chance zum 2:0, doch Behrens zögerte zu lang und bediente statt abzuschließen Biada, der das Leder an die Latte hämmerte. In der Folgezeit durften beide Teams noch Chancen verbuchen, doch es blieb beim eminent wichtigen 1:0-Sieg für Sandhausen. Die Würzburger müssen nach dieser Schlüsselpleite wohl endgültig für die 3. Liga planen.

Nürnberg siegt wieder - Dovedans später Aussetzer

Der seit vier Spielen sieglose 1. FC Nürnberg trat gegen Paderborn an - und erwischte den besseren Start. Eine Musterflanke von Valentini landete bei Schäffler, der gekonnt zum 1:0 einköpfte (37.). Doch die Franken brachten die Führung nicht in die Kabinen, Antwi-Adjei enteilte Mühl und legte das Leder aus kurzer Distanz durch die Beine von Keeper Mathenia. Der FCN bemühte sich danach um die erneute Führung, doch Krauß traf nur den Pfosten (47.), und Schäffler scheiterte bei seinem Handelfmeter an Zingerle (60.). Der SCP-Keeper ließ dann aber in der 75. Minute das Leder doch passieren, obwohl der Schuss von Krauß nicht unhaltbar wirkte. Trotz einer Slapsticknummer - Dovedan verfehlte aus 35 Metern ungehindert das verwaiste Tor - gewannen die Franken 2:1 und distanzierten sich damit von den Abstiegsrängen.

Kownacki macht's am Böllenfalltor maßgenau

Beim SV Darmstadt 98 zeigte die Tendenz nach sieben Punkten aus drei Spielen nach oben, während Düsseldorf zuletzt nicht über ein 0:0 in Sandhausen hinauskam. Die Fortuna ging zwar nach einer Standard dank Krajnc in der 20. Minute in Front, in der 37. Minute brachte jedoch Kastenmeier SVD-Stürmer Dursun im Strafraum zu Fall. Der Gefoulte ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte zum Ausgleich (37.). Nach der Pause gab es Chancen auf beiden Seiten - es waren aber die Rheinländer, die in Person von Kownacki erneut zuschlugen - 2:1, 62. Minute. Nur zwei Minuten später scheiterte Darmstadts Schnellhardt am Querbalken, die Lilien belohnten sich letztlich nicht mehr für ihren engagierten Auftritt und gingen als Verlierer vom Platz.

Regensburg macht gegen Aue den Sack nicht zu

Das erste Tor des Sonntags fiel bei der Partie zwischen Jahn Regensburg und Erzgebirge Aue. Bereits in der 5. Minute war George nach starkem Steckpass von Albers zur Stelle, die Oberpfälzer blieben auch danach tonangebend. Nur die Tore blieben aus. Das sollte sich letztlich rächen: In der 85. Minute bestrafte Gonther den Chancenwucher des Jahn mit dem späten Ausgleich. Regensburg ist bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen gefordert.

Dank Zoller: Bochum schlägt Kiel

Simon Zoller

Doppelpacker im Topspiel: Simon Zoller. imago images

Der VfL Bochum ist weiter auf Kurs in die Bundesliga und hat das Spitzenspiel gegen Holstein Kiel gewonnen. Die Anfangsphase gehörte klar den Hausherren - und es sprang auch schnell Zählbares heraus: Nach einem Ballverlust im Spielaufbau schaltete der VfL schnell um und Zoller erzielte sein 13. Saisontor. Den Kielern war die fehlende Spielpraxis aufgrund der Quarantäne-Pause anzumerken, Bochum kontrollierte das Geschehen. Nach einer Stunde fuhren die Hausherren den verdienten Lohn ein, als Zoller mit seinem zweiten Treffer auf 2:0 stellte. Doch Holstein steckte nicht auf und verkürzte nach einem Handelfmeter (Mühling) auf 1:2. In der Schlussphase zitterte sich Bochum jedoch über die Zeit.

Bauer rettet Fürth den späten Sieg in Heidenheim

Fürth bleibt dank eines späten Treffers in Heidenheim den Bochumern auf der Spur. Beide Teams hatten auf der Ostalb in der Anfangsphase Probleme im Spielaufbau, weil hüben wie drüben früh angelaufen wurde. Die beste Chance hatte nach einer halben Stunde Green, der aus kurzer Distanz daneben köpfte. Pech hatte der FCH vor der Pause, als ein Treffer von Kleindienst wegen Handspiels vom VAR einkassiert wurde. In der zweiten Hälfte ließ die SpVgg eine Reihe guter Chancen ungenutzt, ehe es kurz vor dem Ende doch noch klappte: Nach einer Ecke staubte Bauer zum verdienten 1:0-Sieg ab.

Osnabrück beendet schwarze Serie beim KSC

Der VfL Osnabrück hat beim Karlsruher SC seine schwarze Serie beendet und nach elf Spielen mit nur einem Punkt einen knappen Sieg gefeiert. Der Traumstart für die Gäste war greifbar nahe, nachdem es direkt einen Elfmeter gab. Doch Kerk scheiterte mit seinem Schuss an Keeper Gersbeck. In der Folge sah sich der VfL überlegenen Badenern gegenüber, die es aber verpassten, vor der Pause in Führung zu gehen. Nach dem Wechsel war es erneut Osnabrück, das die erste Chance hatte: Diesmal legt Kerk auf und Santos traf aus fünf Metern zur Führung, die zum langersehnten Sieg reichte.

Aufsteigende Tendenz: St. Pauli erwartet Braunschweig

Das Montagabendspiel (20.30 Uhr) tragen der FC St. Pauli und Eintracht Braunschweig aus. Der FCSP konnte sechs seiner letzten acht Spiele gewinnen (6/1/1) und sich so allen Abstiegssorgen entledigen. Das kann Gegner Braunschweig noch nicht von sich behaupten, auch wenn die Tendenz nach oben zeigt: Die Eintracht ist seit fünf Spielen ungeschlagen (2/3/0), blieb dabei viermal ohne Gegentor und nahm den Abstiegskampf mit Kampfgeist und Mentalität voll an. Problemzone aber bleibt die Offensive: Der BTSV stellt mit 23 Toren noch immer den schlechtesten Angriff in der 2. Liga und ist zu abhängig von Sturmtank Proschwitz (sieben Treffer). Kann der genesene Abdullahi, der mit zwei Testspiel-Treffern gegen seinen Stammverein Union Berlin (2:1) Eigenwerbung betrieb, den Löwen mehr Torgefahr einhauchen?

cru/las

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