2. Bundesliga

HSV-Trainer appelliert vor dem Derby: "Nicht alles negativ sehen!"

HSV-Trainer setzt auf kühlen Kopf und Meffert

Walter appelliert vor dem Derby: "Nicht immer alles negativ sehen!"

IMAGO/Rene Schulz

Dass der Druck zunimmt beim großen Aufstiegsfavoriten, hat der Trainer natürlich vernommen. Ihm ist deshalb eines wichtig. "Mit 53 Punkten zu diesem Zeitpunkt spielen wir die beste Zweitliga-Saison des HSV. Und vor einem Jahr wären wir über diese Ausgangsposition glücklich gewesen." Tatsächlich hatten die Hamburger in der Vorsaison nach 28 Spieltagen lediglich 45 Punkte, also acht Zähler weniger als jetzt. Und doch überwiegt in der öffentlichen Betrachtungsweise augenblicklich die Bilanz von zuletzt nur zwei Siegen aus sieben Spielen, die das klar formulierte Ziel Aufstieg gefährdet.

2. Bundesliga: 29. Spieltag

Walter entgegnet: "Man muss nicht immer alles negativ sehen. Wir sind das Ziel sehr offensiv angegangen und haben aus der vergangenen Saison gelernt, dass wir immer bei uns bleiben müssen." Da wurden die letzten fünf Partien gewonnen, und 15 Zähler aus den nun noch ausstehenden sechs Partien scheinen auch jetzt erforderlich für Platz 2. Das Derby, versichert Walter, kommt für ihn gerade richtig. "Es ist eines der schönsten Spiele, etwas ganz besonderes. Es gibt auch nur drei Punkte, aber emotional ist es etwas ganz anderes." Und damit hat es auch den Charakter, womöglich einen Trend für die finalen Wochen vorzugeben.

Meffert zurück im Mannschaftstraining

An den Abläufen ändern wird der HSV-Coach nichts. Nicht um den Platz herum und schon gar nicht darauf. "Wir müssen im Vorfeld nichts Besonderes machen, nur weil alle etwas Besonderes erwarten. Es wird auch darum gehen, einen kühlen Kopf zu bewahren." Das bedeutet für ihn, sich auch nicht von den Diskussionen um seinen Spielstil anstecken zu lassen.

Dass sein Gegenüber Fabian Hürzeler am Mittwochmorgen angekündigt hat, dass er und St. Pauli auch gern den Ball haben, registriert Walter mit einem Lächeln. "Wenn er sagt, dass er gern den Ball haben möchte, dann versuchen wir dafür zu sorgen, dass das nicht so ist." Und dann ohne Lächeln: "Für uns ist es wichtig, dass wir die Kontrolle über das Spiel haben."

Ein Garant für Kontrolle und Stabilität absolvierte nach einer individuellen Einheit am Dienstag tags darauf wieder das komplette Mannschaftstraining: Jonas Meffert. "Jonas hat voll durchgezogen", sagt Walter, "es ging ihm gut." Das ist aus Sicht des HSV die vielleicht bedeutendste Botschaft.

Sebastian Wolff

15.04.2023, xblx, Fussball 2.Bundesliga, 1.FC Kaiserslautern - Hamburger SV emspor, v.l. Trainer Tim

Walter will mit dem HSV kühlen Kopf bewahren und "nichts besonderes machen"

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