2. Bundesliga

HSV: Notstand in der Abwehr - die Chance für Heyer?

Ambrosius und Ramos trainieren nur individuell und wackeln für Kiel

HSV: Notstand in der Abwehr - die Chance für Heyer?

HSV-Allzweckwaffe Moritz Heyer könnte mal wieder in der Innenverteidigung auflaufen.

HSV-Allzweckwaffe Moritz Heyer könnte mal wieder in der Innenverteidigung auflaufen. IMAGO/Philipp Szyza

Gegen Magdeburg (2:0) war Stephan Ambrosius als Ersatz für den an Adduktorenproblemen laborierenden Guilherme Ramos eingesprungen, Sebastian Schonlau (Wade) fehlt bereits seit Wochen. Als die Hamburger am Dienstag in die Trainingswoche gestartet sind, fehlte Ambrosius komplett - wegen Oberschenkelproblemen.

Ramos konnte zum Auftakt in die Woche immerhin im Kraftraum arbeiten, Mittwoch trainierten sowohl der Portugiese als auch das gegen Magdeburg überzeugende Eigengewächs zumindest individuell mit Reha-Trainer Sebastian Capel auf dem Platz. Das lässt Hoffnung bis zum Samstag an der Förde, gibt aber auch keine Garantien.

Die Frage ist: Was macht Walter, wenn nach Schonlau und Ramos mit Ambrosius, der gesperrte Mario Vuskovic ist nicht mit eingerechnet, der dritte Innenverteidiger ausfällt? Walter betont in diesen Tagen beinahe gebetsmühlenartig die Kaderbreite und sagt: "Wir haben nur Stammspieler."

Tatsächlich hat sich die Kaderzusammenstellung in den letzten Wochen als derartig weitsichtig erwiesen, dass sämtliche Ausfälle kompensiert werden konnten, der augenblickliche Innenverteidiger-Notstand aber würde Walter an Grenzen bringen. Die einzige zweitligaerfahrene Option hieße Allzweckwaffe Moritz Heyer. Der 28-Jährige wurde 2020 aus Osnabrück als Innenverteidiger geholt, hat seitdem aber beinahe alle anderen Positionen häufiger bekleidet als jene, für die er ursprünglich verpflichtet wurde: Heyer spielte schon als Sechser, unter Walter zu Beginn vermehrt als Achter und zuletzt rechter oder linker Außenverteidiger.

"Willi hat sich diese Chance verdient"

Der erfolgreiche Vortrag gegen Magdeburg war für Heyer persönlich enttäuschend verlaufen, weil trotz des Ausfalls von Ignace van der Brempt (Muskelfaserriss) kein Platz für ihn in der Startelf war. Der Trainer hatte rechts hinten den 19-jährigen William Mikelbrencis vorgezogen und begründet diese Entscheidung: "Willi hat sich diese Chance verdient." Gewinnen Ambrosius und Ramos den Wettlauf mit der Zeit bis Samstag nicht, bekommt Heyer seine nächste Chance - in jener Rolle, die vor dreieinhalb Jahren eigentlich für ihn vorgesehen war.

Sebastian Wolff

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