Ungleiches Duell: Maik Franz sah gegen Paulo Guerrero am Samstag keinen Stich. dpa
Bei seinem Abschiedsspiel als HSV-Coach änderte Huub Stevens seine Anfangself nach der 0:2-Niederlage in Cottbus auf drei Positionen. Boateng kehrte nach Gelbsperre zurück und ersetzte Brecko, Benjamin und Trochowski begannen anstelle von Atouba und Kompany. Drei Änderungen gab es auch beim KSC, der zuletzt 1:3 gegen Bochum verloren hatte. Staffeldt, Aduobe und Timm spielten für Dick, Buck und den erkrankten Freis.
Die Rollen waren von Beginn an klar verteilt. Der KSC zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und überließ den Hamburgern das Spiel. Diese brauchten einige Minuten, um in Fahrt zu kommen, drängten dann jedoch mit aller Macht auf den Führungstreffer. Ab der 10. Minute geriet der KSC-Strafraum unter Belagerungszustand und die Gästeabwehr zunehmend ins Schwimmen. Olic (11.), van der Vaart (12.) und Guerrero (22.) vergaben jeweils per Kopf nur knapp.
Die Führung lag in der Luft - und sie fiel. Jarolims energischen Antritt beendete Eggimann im Strafraum mit einem Foul. Nach kurzer Rücksprache mit seinem Assistenten entschied Schiedsrichter Dr. Brych auf Elfmeter. Van der Vaart verwandelte souverän zum hochverdienten 1:0 (23.). Erst nach einer halben Stunde trauten sich die Karlsruher ein wenig aus ihrem Schneckenhäuschen. Und mit ihrer ersten Chance wären sie fast zum Ausgleich gekommen. Nach Hajnals Ecke stieg Kapllani in der 31. Minute relativ ungehindert zum Kopfball hoch - Pfosten!
Der 34. Spieltag
Die Gäste wurden etwas besser, doch es war der HSV, der erneut traf. Bedanken konnten sich die Hamburger bei Maik Franz. Nachdem Boateng den Ball von der Mittellinie in den Sechzehner geschlagen hatte, konzentrierte sich der KSC-Verteidiger nur darauf, Guerrero zu blocken. Das misslang jedoch. So tanzte der Peruaner den herauseilenden Miller aus und schob zum 2:0 ein (34.). Der HSV lag eindeutig auf UEFA-Cup-Kurs und fing nun an zu zaubern. Boatengs Flanke leitete Guerrero auf van der Vaart weiter. Dieser beförderte den Ball mit der Hacke sehenswert zurück in den Lauf des Peruaners, der Miller keine Chance ließ (43.). Zur Pause war die Partie bereits entschieden.
Überragend: Rafael van der Vaart erzielte einen Treffer und bereitete drei Tore vor. dpa
Nach dem Wiederanpfiff machte der HSV da weiter, wo er vor dem Wechsel aufgehört hatte. Nach Aduobes verunglücktem Klärungsversuch bediente van der Vaart erneut Guerrero, der sich seinen dritten Treffer frei vor Miller nicht nehmen ließ (49.). Der KSC ergab sich nun endgültig in sein Schicksal. Trochowski spazierte ungehindert durchs Mittelfeld und jagte den Ball aus 25 Metern ins linke Eck (57.). Eine gute Bewerbung in Richtung Bundestrainer!
Nach dem 5:0 nahm der HSV ein wenig das Tempo aus der Partie, die nun einige Minuten vor sich hin plätscherte. Auch Olic durfte allerdings nochmal, wieder war van der Vaart der Vorbereiter. Nach der Flanke des Niederländers machte der Stürmer in der 78. Minute das halbe Dutzend per Kopf voll. Mit einer Kopie des sechsten Tores setzte Olic kurz vor Schluss noch einen drauf - und rundete einen perfekten Abschied für Huub Stevens damit ab.
Für alle Nationalspieler geht am 7. Juni die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz los, ehe sie in die Sommerpause dürfen. Am 9. und 10. August geht es dann mit der ersten Runde im DFB-Pokal weiter, ehe vom 15. bis 18. August der erste Spieltag der Saison 2008/09 ansteht.