HSV-Coach Markus Gisdol beließ es nach dem 0:2 auf Schalke bei einem Wechsel: Wood verdrängte Ito auf die Bank.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann konnte hingegen wieder auf Wagner, der beim 1:3-Europa-League-Aus in Braga krank gefehlt hatte, zurückgreifen. Der Sturmtank fand sich ebenso neu in der Startelf wieder wie Akpoguma, Gnabry und Uth. Nordtveit, Geiger, Amiri und Kramaric mussten weichen.
Das Europapokal-Aus steckte den Kraichgauern augenscheinlich noch in den Knochen. Zwar hatte die TSG durch Gnabry die erste Chance der Partie (2.), doch das war dann auch für eine lange Zeit die einzige nennenswerte Offensivszene der Hoffenheimer, die dann auch noch vom Pech erwischt wurden, als Akpoguma eine Hereingabe von Douglas Santos ins eigene Netz beförderte (6.).
HSV überzeugt defensiv
13. Spieltag
Hoffenheim trat in Hamburg erschreckend mutlos auf und war entsprechend harmlos. Spielzüge über mehrere Stationen waren bei den Gästen praktisch nicht zu sehen. Ganz anders der HSV, dem die Führung Sicherheit gab und der über weite Strecken des ersten Durchgangs Ball und Gegner kontrollierte. Gerade defensiv überzeugten die Rothosen, die sich die Räume gut aufteilten, früh störten und dem Gegner keine Freiräume gestatteten.
Nach vorne lief es aber nicht ganz so berauschend. Zwingend waren die Hanseaten nämlich nicht: Zwar kam der HSV zu mehreren Ecken und ein paar Halbchancen, nennenswerte Abschlüsse sprangen dabei aber nicht heraus. Die beste Gelegenheit hatte noch Kostic mit seinem Distanzversuch, den 1899-Schlussmann Baumann parierte (39.). In der Schlussphase des ersten Durchgangs wurden die Hoffenheimer zwar etwas besser, konnten HSV-Keeper Mathenia aber nicht auf die Probe stellen. So überraschte es nicht, dass sich am Pausenstand nichts änderte.
Hoffenheimer Total-Aussetzer sorgt für die Vorentscheidung
Handlungsschnell: Filip Kostic. imago
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am Geschehen auf dem Rasen nicht allzu viel. Die Hoffenheimer blieben bemüht, zugleich aber auch ideenlos. Mehr Gefahr strahlten die Hamburger aus, die bei Woods Pfostentreffer Pech hatten (49.) und über Arp (53.) sowie Kostic (61.) zu weiteren Abschlüssen kamen. Nach etwas mehr als einer Stunde erhöhte Nagelsmann das Risiko, brachte mit Kramaric und Szalai zwei weitere Stürmer und ließ seine Elf fortan im 4-3-3 agieren. Eine Maßnahme, die optisch zumindest etwas fruchtete. Dennoch agierten die Gäste wie schon zuvor zu oft zu hektisch, die Ruhe am Ball fehlte.
Dennoch wurde die Partie insgesamt lebhafter, weil Hamburg gefährlich konterte (69./Arp) und die Gäste ihrerseits auch den einen oder anderen Akzent setzten (71./Schulz). Eine Viertelstunde vor Schluss fiel schließlich die Vorentscheidung, weil die Hoffenheimer schlichtweg in Gedanken nicht bei der Sache waren. Während Hamburgs van Drongelen eingewechselt wurde, wurde der Ball freigegeben. Kostic sah die Chance und schloss aus etwa 30 Metern ab - die Mauer hatte sich noch gar nicht positioniert - und überwand dann auch noch Baumann mit einem tückischen Aufsetzer - ein Gegentor der Kategorie: "Das darf einfach nicht passieren!"
Schipplock im Pech - Jungs Premiere
Danach probierten es die Hoffenheimer mit wütenden Angriffen, bissen sich aber an den aufmerksamen Hanseaten letztlich doch die Zähne aus und mussten sogar noch das 0:3 schlucken. Nachdem der eingewechselte Schipplock noch an die Latte geköpft hatte, landete der Ball nur Sekunden später über Kostic und Diekmeier bei Jung, der in seinem 59. Bundesligaspiel sein allererstes Tor erzielte (88.).
Die TSG musste die Heimreise folglich mit leeren Händen antreten, wo sie sich nun auf das bevorstehende Duell gegen Leipzig am Samstag (15.30 Uhr) vorbereiten muss. Gegen die Sachsen wird 1899 aber ohne Vogt auskommen müssen, der Gelb-gesperrt pausieren wird. Tags zuvor sind die Hamburger in Freiburg (20.30 Uhr) gefordert.