Nach dem 2:1-Sieg bei Hertha BSC musste Hamburgs Coach Thorsten Fink seine Startelf auf einer Position umstellen. Weil Bruma (Reizung am Knie) ausfiel, begann Rajkovic in der Innenverteidigung neben Westermann.
Auch Münchens Trainer Jupp Heynckes war nach dem 2:0-Erfolg über den VfL Wolfsburg zu einer Änderung gezwungen. Rafinha musste mit Gelb-Sperre passen. Tymoshchuk kam neu ins Team und rückte überraschend auf die Rechtsverteidigerposition. Boateng blieb in der Innenverteidigung.
Die Hamburger erwischten gegen den Favoriten den besseren Start. Petric zielte mit einem Kopfball nach einer Standardsituation aus leichter Rücklage knapp vorbei (5.). Nur einer Minute später wurde Westermanns Kopfball gerade noch zum Eckball abgewehrt (6.). Die Bayern brauchten ein paar Minuten, um selbst Fahrt aufzunehmen. Ribery hatte mit einem Schuss vom Strafraumrand in der 14. Minute die erste Torchance für den FCB, aber Drobny parierte gekonnt.
20. Spieltag
Nach dem anschließenden Eckball lag der Ball plötzlich im Tor, doch Schiedsrichter Kircher verweigerte dem letztlich von Westermann ins eigene Tor bugsiertem Treffer die Anerkennung, weil Gomez mit einem Schubser gegen Westermann seinem Team einen Vorteil verschafft hatte (15.). Die Münchner spielten weiter nach vorne, aber Müller und Gomez erzeugten mit ihren Schüssen nur leichte Gefahr (20.).
Mitten in die erste kleinere Drangphase der Bayern gelang dem HSV die Führung. Guerrero bewies am Strafraumrand Übersicht und bediente rechts Sala, der per Aufsetzer volley ins linke Toreck das sehenswerte 1:0 für die Hamburger erzielte (23.) - gleichzeitig der erste Bundesliga-Treffer des 20-jährigen Italieners.
In der Folge übernahm die Heynckes-Elf gegen tief stehende, aber am Strafraumrand gut gestaffelte Hanseaten mehr und mehr die Initiative. Ribery blieb mit Freistoß aus etwa 23 Metern in der Mauer hängen. Robben scheiterte erst mit einem scharfen Distanzschuss an Drobny (31.), zielte kurz vor der Pause dann aus ähnlicher Entfernung ein Stück rechts am Tor vorbei (43.).
"Joker" Olic bricht den Bann
Nach dem Seitenwechsel blieben die Bayern am Drücker. Doch gegen die weiterhin gut arbeitende Hamburger Abwehr kam die Münchner Offensive zunächst zu keinen guten Torchancen, der HSV lauerten auf Konter: Sala verzog aber aus ähnlicher Position wie bei seinem 1:0 (47.). Es dauerte bis zur 63. Minute, bis der FCB durch einen Kroos-Freistoß, der in der Mauer hängenblieb, eine gute Gelegenheit herausarbeitete.
Die letzten 25 Minuten sollten deutlich mehr Torszenen bringen. So konnte Drobny Riberys Gewaltschuss aus zentraler Position erst im Nachfassen halten (66.). Dann rettete der Tscheche sehenswert gegen eine Direktabnahme von Müller aus etwa zwölf Metern (70.). Nach dem anschließenden Eckball war der Keeper aber machtlos: Nach verunglückter Kopfballabwehr des Sekunden zuvor eingewechselten Son legte Müller den Ball mit etwas Glück am Fünfmeterraum zu Olic quer, das aus kurzer Distanz zum Ausgleich einschoss (71.).
Kurz darauf hatte Robben den Doppelschlag auf dem Fuß, zielte aber aus zentraler Position vom Strafraumrand knapp rechts vorbei (72.). Die Schlussphase gestaltete sich dann offen, weil auch die Hanseaten wieder offensiver agierten. Son - herrlich freigespielt von Ilicevic - vergab rechts im Strafraum das 2:1 aus spitzem Winkel, nachdem der Südkoreaner bereits Neuer überlaufen hatte (76.). Auf der Gegenseite flog Schweinsteigers wuchtiger Distanzschuss nur ganz knapp links am Toreck vorbei (82.).
Der HSV spielt am kommenden Sonntag in Köln (17.30 Uhr), während der FC Bayern bereits am Samstag (15.30 Uhr) Kaiserslautern empfängt.