2. Bundesliga

Hamburger SV: Der "alte Kittel" und sein Lieblingsgegner

Coach Walter sieht einen Aufwärtstrend nach Wechselfrust

HSV: Der "alte Kittel" und sein Lieblingsgegner

Besondere Beziehung: HSV-Coach Tim Walter und Sonny Kittel.

Besondere Beziehung: HSV-Coach Tim Walter und Sonny Kittel. IMAGO/Oliver Ruhnke

Der 30-Jährige hat ein wenig gebraucht, um seinen zweiten geplatzten Wechsel zu verdauen. Im Sommer stand er bekanntermaßen vor einem Abschied Richtung MLS und Washington, zu DC United, im Januar nun war der gebürtige Gießener bereits in Saudi-Arabien, hatte dort auch schon den Medizincheck bestanden und hätte ein Vielfaches mehr als beim HSV kassiert. Weil sein Noch-Arbeitgeber aber keinen adäquaten Ersatz fand, erhielt Kittel keine Freigabe, und Tim Walter sagt: "Dass er sich mit dieser Wechsel-Option beschäftigt hat, ist normal. Und dass er nach so einer Möglichkeit ein bisschen gebraucht hat, ist auch normal."

Er hat in der abgelaufenen Woche gut trainiert, jetzt ist er wieder da.

Tim Walter

Seit ein paar Tagen hat Hamburgs Trainer diese Beobachtung gemacht: "Er hat in der abgelaufenen Woche gut trainiert, jetzt ist er wieder da. Ich bin glücklich, dass er mit der Situation wieder klarkommt, und hoffe und gehe davon aus, dass er jetzt wieder der alte Sonny ist."

Der "alte Sonny" und Walter - beide verbindet eine besondere Beziehung, seit der Coach im Sommer 2021 seinen Job an der Elbe angetreten hat. Walter hatte Kittel in der Vorsaison die Chefrolle zugewiesen, auch in schwächeren Phasen zu ihm gehalten. Er sagt: "Ich weiß, wie Sonny tickt, Sonny weiß, wie ich ticke."

Vielleicht hilft ein Blick in die Vergangenheit

In der laufenden Spielzeit indes tickte Kittel noch nicht im richtigen Rhythmus, noch immer ist er ohne Saisontor, schmorte beim 2:0-Sieg in Rostock am vergangenen Sonntag zudem erstmals unter Walter die kompletten 90 Minuten auf der Bank. In den Tagen danach hat er offenbar die richtige Reaktion auf die Nicht-Berücksichtigung gezeigt. Pünktlich zum Spitzenspiel gegen den Lieblingsgegner. Und womöglich hilft auch ein wenig die Erinnerung an die Vergangenheit. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr, am 12. Februar 2022, traf der HSV ebenfalls auf Heidenheim - und Kittel beim 2:0 gleich beide Male. Der einzige Haken ist: Die Partie fand im Volkspark statt. Auch trotz Kittel gewann  der HSV in Heidenheim bislang noch nie.

Sebastian Wolff

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