2. Bundesliga

HSV besteht den Stabilitätstest

Beim 2:0 gegen Magdeburg überzeugen Ambrosius und Mikelbrencis

HSV besteht den Stabilitätstest

HSV-Coach Tim Walter sprach nach dem 2:0-Sieg gegen Magdeburg zu seiner Mannschaft.

HSV-Coach Tim Walter sprach nach dem 2:0-Sieg gegen Magdeburg zu seiner Mannschaft. IMAGO/Susanne Hübner

"Wir kannten die anderen Ergebnisse natürlich und wussten, dass wir das nutzen und gewinnen müssen", sagt Laszlo Benes. Der Slowake war mit seinem bereits siebten Saisontor einmal mehr der Wegbereiter in einer Partie, in der die Hamburger mit 47 Prozent ungewohnt wenig Ballbesitz hatten, letztlich aber trotz der verletzungsbedingten Umstellungen in der Viererkette resolut verteidigten.

Ein Stabilitätsfaktor war Stephan Ambrosius. Der gebürtige Wilhelmsburger mit der Kernkompetenz Zweikampfhärte war durch den Ausfall von Guilherme Ramos in die Innenverteidigung gerückt und machte auf Anhieb das, was er am besten kann: Er gewann 72 Prozent seiner direkten Duelle - der Bestwert beim HSV. Damit zeigte der 24-Jährige, der vom Spielerprofil nicht zwingend dem Ideal von Tim Walter entspricht, nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit: Er kann dieser Mannschaft Dinge geben, die ihr gut tun. Und deshalb wird er von den Kollegen auch überaus geschätzt. "Stevo", lobt Jonas Meffert, "war eigentlich in jeder Sekunde, in der er bisher gespielt hat, gut."

Walter lobt Mikelbrencis: "Er nutzt die Chance"

Wie Ambrosius im Vergleich zum 3:3 in Kaiserslautern neu in der Startelf war auch William Mikelbrencis. Schon beim Pokal-Krimi in Bielefeld (4:3 im Elfmeterschießen) hatte Walter den Franzosen rechts in der Viererkette gebracht, jetzt zog er ihn Moritz Heyer auch gegen die Magdeburger vor und lobt nach einem vor allem im zweiten Durchgang überaus präsenten Vortrag: "Willi hat sich diese Chance erarbeitet und er nutzt sie." Doch der Trainer sagt, dass er von dem 19-jährigen Talent jetzt auch den nächsten Schritt erwartet: "Es geht immer noch besser, er darf jetzt nicht aufhören.

Die französische Mentalität ist ja mitunter, wenn es gut läuft, vielleicht ein bisschen weniger zu machen. Aber Willi muss jetzt noch mehr machen." Auffällig an dem vor rund einem Jahr mit großen Erwartungen aus Metz geholten Junioren-Nationalspieler: Er überzeugte nicht nur im Vorwärtsgang, sondern hatte zu Beginn der zweiten Hälfte auch eine herausragende Rettungsaktion als FCM-Angreifer Luca Schuler frei auf das Hamburger Tor zugesteuert war.

Makellose Heimbilanz - Meffert blickt schon auf Kiel

Es waren enge Szenen wie diese, die der HSV dieses Mal auf seine Seite zog und deshalb nach dem wilden Ritt vom Betzenberg und dem Pokalfight von Bielefeld einen echten Stabilitätsnachweis erbrachte. Zu Hause ist das im Übrigen Standard. Der Erfolg vom Samstag war der fünfte im heimischen Volkspark ohne Gegentor. "Jetzt", fordert Jonas Meffert, "muss uns das in Kiel auch auswärts gelingen. Denn da holen wir noch zu wenige Punkte."

Sebastian Wolff

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