2. Bundesliga

2. Bundesliga: Der HSV auf der Suche nach Stabilität

David bekommt den Vuskovic-Platz und hat noch Luft nach oben

HSV auf der Suche nach Stabilität

Erleichterung: Der HSV gewann sein Heimspiel zum Re-Start.

Erleichterung: Der HSV gewann sein Heimspiel zum Re-Start. imago images

Erst am Morgen vor dem Spiel hatte Tim Walter David dessen Startelf-Berufung mitgeteilt. "Ich habe es wirklich erst am Spieltag erfahren, auch aus dem Abschlusstraining ließ es sich nicht erahnen", verrät der 22-Jährige und sagt: "Ich hab mich natürlich sehr gefreut." Gerechtfertigt hat er Walters Vertrauen in Ansätzen. Mit 70 Prozent gewonnener direkter Duelle war er rein statistisch der beste Zweikämpfer am Sonntag, doch durchgehend sicher verteidigte auch David nicht bei einem 4:2-Sieg, der weiter Fragen zur defensiven Stabilität aufwirft.

Unstrittig ist, dass die Sperre von Mario Vuskovic den HSV hart trifft, zur Wahrheit aber gehört auch: Die Instabilität war schon ein Merkmal, als der Kroate noch dabei war. Deutlich wird dies an der Gegentorstatistik: Nur fünf Treffer haben die Hanseaten an den ersten neun Zweitliga-Spieltagen zugelassen, in den zurückliegenden neun Partien waren es 16. Und gegen die Braunschweiger wurde deutlich, warum.

"Wir kriegen zu einfache Gegentore", moniert Doppel-Torschütze Robert Glatzel, "wir müssen konsequenter verteidigen." Für David lag es daran, "dass wir nach der sehr starken Anfangsphase einen Tick unsauberer im Ballbesitz geworden sind." Eine dieser Unsauberkeiten durch Ludovit Reis führte zum Anschlusstreffer aus dem Nichts und zu einem ersten Bruch im ersten Durchgang, den Tim Walter zuvor nicht zu Unrecht als "herausragend" bezeichnete.

Schonlau: "Das ist uns gegen Braunschweig nicht gelungen"

Brüche nach Gegentreffern, moniert Kapitän Schonlau, seien bereits ein Kernthema während der Vorbereitung gewesen. Zur Erinnerung: Da hatte der HSV gegen die Bundesligisten Köln (0:4) und Freiburg (2:6) zehn Gegentreffer in zwei Partien kassiert. "Wir müssen daran arbeiten, dass sich nach Gegentoren nicht einfache Fehler einschleichen, dass wir überzeugter sind. Das ist uns gegen Braunschweig nicht gelungen, wir haben sie immer wieder zurück ins Spiel gelassen." Der limitierte Aufsteiger konnte diese Nachlässigkeiten nicht entscheidend bestrafen, gegen gestandene Zweitligisten hingegen drohen in dieser Verfassung empfindliche Rückschläge.

Genau diese Situation war unser Ziel, das war in der Vorsaison noch nicht so.

Tim Walter

Walter ist optimistisch, dass diese ausbleiben. Und führt die Kaderbreite als Argument an. Sonntag hatte er sich für David entschieden, während Montero zuschauen musste, "aber das kann auch nächste Woche schon wieder anders aussehen. Unser Kader gibt das her, wir sind gut bestückt und können auch von der Bank aus auf ein Spiel reagieren." Und genau hier sieht er einen Unterschied zum letzten, knapp verpassten Anlauf Richtung Bundesliga: "Genau diese Situation war unser Ziel, das war in der Vorsaison noch nicht so." Da aber hatte sein HSV am Ende eine besondere Stabilität und mit nur 35 Gegentreffern die beste Defensive im Unterhaus. Von beidem ist er aktuell trotz des Auftaktsieges ein gutes Stück entfernt.

Sebastian Wolff

Die Winter-Neuzugänge der Zweitligisten