"Die Überschrift der Niederlage ist ganz klar, dass wir uns in der zweiten Halbzeit den Schneid haben abkaufen lassen", formulierte Robert Andrich den Hauptgrund des Leverkusener Scheiterns beim 0:1 in Augsburg gegenüber DAZN. "In der zweiten Halbzeit war Augsburg in den Zweikämpfen immer einen Tick schneller. Immer ein bisschen giftiger als wir", führte er aus und wurde deutlich: "Da habe ich gedacht, dass wir schon weiter sind. Das ist auf jeden Fall ein Rückschritt."
Bayer fehlt die Cleverness
Dabei war die Werkself im ersten Durchgang durchaus in der Partie gewesen, hatte wenig zugelassen, aber auch selbst nicht viel kreiert: "Wir hatten gute Möglichkeiten nach vorne, die wir leider einfach nicht clever genug ausspielen. Dass du einfach mal in die Halbzeit gehst und 2:0 führst, haben wir heute wieder nicht hinbekommen." So reichte dem FCA schlussendlich ein Eckball, um nach dem ersten Sieg überhaupt gegen Bayer, der auf das Hinspiel datiert, auch direkt den ersten Heimsieg gegen die Leverkusener zu verzeichnen.
Das ist sehr ärgerlich und es kotzt mich an.
Robert Andrich
"Ein Standard macht das wieder zunichte, wo es eine klare Orientierung gibt", prangerte Andrich die mangelhafte Deckungsarbeit beim Tor des Tages durch Mergim Berisha an, bevor er ein zweites Mal sehr klare Worte wählte: "Dass der so frei zum Kopfball kommt, in einem Spiel, in dem Augsburg das dann auch über die Zweikampfhärte über die Bühne bringt, das ist sehr ärgerlich und es kotzt mich an."
Etwas nüchterner analysierte den Gegentreffer Schlussmann und Spielführer Lukas Hradecky: "Zwei Männer haben sich von einem Gegner binden lassen. Wir haben das wichtigste Duell heute nicht gewonnen." Und das, obwohl die Standards natürlich Teil der Vorbereitung auf die Fuggerstädter gewesen waren: "Wir wissen, wie die Augsburger spielen, kennen ihre Stärken und Standards gehören dazu. Heute haben wir den Sieg dort fallen lassen", so der Finne.
Hradeckys Blick geht nach unten
Der fehlende Dreier macht sich womöglich auch in der Tabelle bemerkbar, Leverkusen muss die Ergebnisse der Konkurrenz abwarten. Eines ist aber sicher: Der Abstand auf die ohnehin schon weit entfernten europäischen Plätze wird nicht kleiner werden. Bei bereits jetzt acht Zählern auf die internationalen Ränge ist der Relegationsplatz am unteren Tabellenende genau so weit entfernt - und könnte im Laufe des Wochenendes noch näher kommen. Hradecky korrigierte die kurzfristigen Ziele des Europapokalaspiranten daher deutlich nach unten: "Erstmal, das betone ich, aus dem Keller fernhalten."
Mit Hoffenheim wartet am Samstag, 11. Februar (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker), ein Team auf Bayer, das ziemlich genau zwischen besagtem Keller und der Werkself steht und diese noch mehr in die Bredouille bringen könnte. Für Schlussmann Hradecky ist die Marschroute vor diesem möglicherweise richtungsweisenden Duell klar: "Du musst bodenständig bleiben. Wir arbeiten hart, das ist das Rezept."