Bundesliga

Hofmann und Co. wollen "das Thema Max Eberl abhaken"

In Gladbach muss man sich auf die Zukunft fokussieren

Hofmann und Co. wollen "das Thema Max Eberl abhaken"

Will nicht mehr zurückblicken: Jonas Hofmann.

Will nicht mehr zurückblicken: Jonas Hofmann. imago images/Ulrich Hufnagel

Im Gladbacher Lager war man sichtlich bemüht, den Blick auf die Zukunft zu lenken. Nach den aufwühlenden Tagen im Borussia-Park mit dem Rückzug von Max Eberl sollte ein Schlussstrich unter das Thema gezogen werden. "Es waren emotionale Tage. Natürlich vermissen wir ihn, aber irgendwann müssen wir das Thema Max Eberl auch mal abhaken. Er ist weg, jetzt müssen wir uns auf uns und den Verein konzentrieren, damit wir zurück in die Erfolgsspur kommen", sagte Jonas Hofmann. Ähnlich äußerte sich Trainer Adi Hütter. "Man kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Aber Fakt ist: Max Eberl ist nicht mehr bei uns, wir müssen es auch ohne ihn schaffen", betonte der Trainer.

Der Appell der Beteiligten, sich ab sofort (nur noch) mit den drängenden Zukunftsfragen zu beschäftigen, ist berechtigt. Durch das 1:1 bei der Arminia wurde der erhoffte Befreiungsschlag verpasst. Die Abstiegssorgen bleiben. Und als Nächstes wartet gegen den FC Augsburg ein "absolutes Schlüsselspiel" (Hütter) auf die Fohlen. In das die Borussen, wie sie nach dem Schlusspfiff erklärten, neue Zuversicht mitnehmen. "Es war ein Schritt vorwärts", sagte Yann Sommer über die Vorstellung der Mannschaft. "Wir wollten trotz unserer Situation mit Mut auftreten. Das ist uns in vielen Phasen gelungen." Hütter meinte: "Unsere Leistung war sehr ansprechend, der Punkt wichtig und absolut verdient. Hätten wir unsere Angriffe besser und konsequenter zu Ende gespielt, wäre auch ein Sieg möglich gewesen. Nach dem Rückstand war es eine sehr unangenehme Situation für uns. Aber die Mannschaft hat sich hervorragend zurückgefightet."

21:11 Torschüsse waren es am Ende aus Sicht der Gladbacher. Ebenso klar lag die Hütter-Elf beim XGoals-Wert (2,12 zu 0,8) vorne oder in anderen Statistiken wie Ballbesitz (61 Prozent) und Zweikampfquote (55,4 Prozent). Noch sind es kleine Fortschritte, über die man spricht, weil spielerisch mehr geht, weil im letzten Drittel einiges an Durchschlagskraft draufgepackt werden muss oder auch beim Verteidigen, wenn der Gegner blitzschnell umschaltet. Doch genauso präsentierte sich in Bielefeld eine einsatzfreudige Einheit, die nach dem 0:1 Nehmerqualitäten zeigte und am Auswärtssieg schnupperte. Hütter habe "eine Jetzt-erst-recht-Mentalität" bei seiner Mannschaft erkannt, lobte der Coach. "Und dass in unserer Situation nicht alles so leicht von der Hand geht, ist nachzuvollziehen, denke ich. Trotzdem sind wir dabei, uns wieder Selbstvertrauen zu holen."

Die Ausgangslage vor dem Augsburg-Spiel ist klar: Die Ansätze müssen jetzt schleunigst auch mal zu einem Sieg führen. Gladbach braucht die drei Punkte im Kellerduell mehr denn.

Jan Lustig