Bundesliga

Hofmann sauer: "Der Gegner muss nichts machen für ein Tor"

Fans stellen Stindl und Virkus zur "Aussprache"

Hofmann sauer: "Der Gegner muss nichts machen für ein Tor"

Völlig bedient nach dem Spiel: Gladbachs Jonas Hofmann.

Völlig bedient nach dem Spiel: Gladbachs Jonas Hofmann. IMAGO/Jan Huebner

Als Jonas Hofmann zum Interview nach der Partie bereitstand, musste er noch mit ansehen, wie die Kölner mit den mitgereisten Fans feierten. "Das tut weh, da hinzugucken", gab der Mittelfeldmann bei "Sky" zu. Zuvor waren auch die Gladbacher beim eigenen zu Recht sehr enttäuschten Anhang. Eine Selbstverständlichkeit für den Nationalspieler: "Natürlich tut das weh, aber das gehört dazu, wir verlieren und gewinnen zusammen."

Direkt danach ging es in die schonungslose Analyse, warum Gladbach mit 1:3 verloren hatte und zur Pause bereits mit 0:3 zurückgelegen war. "Ich muss ehrlich sagen, in der Kabine habe ich gespürt, es brennt richtig hier, auch, wie wir ins Spiel gekommen sind", so Hofmann, der dann klar machte: "Wir kriegen Gegentore, für die der Gegner überhaupt nichts machen muss, das ist viel zu einfach und das tut weh. Das Spiel war für den ganzen Verein etwas Besonderes. Wir hatten uns viel vorgenommen, aber es leider nicht umgesetzt."

Dabei hatten die Fohlen zuletzt zehn Punkte aus vier Spielen geholt und in dieser Zeit nur ein Gegentor kassiert. "Die letzten vier Spiele ging es nach oben, da standen wir gut und haben die Punkte geholt. Heute machst du es komplett gegenteilig. Gerade die drei Gegentore, das war nicht Gladbach-like", sagte Hofmann. "Ich habe eine Riesenchance zum Anschluss (Heber ging knapp links vorbei, d. Red.), die ich machen muss, dann geht nochmal ein Ruck durch. Aber offensiv mal alles zur Seite gelegt, kriegen wir die Tore zu einfach."

Hütter entschuldigt sich bei den Fans

Auch Adi Hütter war nach der Partie natürlich geknickt - und richtete seine ersten Worte auch an die Fans. "Ich finde, wir sind gut reingekommen, aber bei der ersten Chance lassen wir Modeste stehen. Man muss sich einfach bei den Fans entschuldigen für unsere Leistung, wir wollten es ganz anders angehen, wollten den Gegner auch unter Druck setzen, das ist uns in keiner Phase gelungen, das ist ein sehr bitterer Tag für uns", sagte der Coach, der genau wusste, dass die Fohlen damit auch eine große Chance verpasst haben: "Heute hätten wir so viel gutmachen können, wir haben es einfach nicht geschafft, den Schwung mitzunehmen. Mit dem ersten Gegentor lassen wir uns die Butter vom Brot nehmen, das geht einfach in der Form nicht."

Drei Verletzte aus dem Spiel

Neben der Niederlage gab es auch weitere schlechte Nachrichten für Gladbach: Mit Kouadio Koné, Matthias Ginter und Laszlo Benes mussten drei Spieler verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Erstgenannter war umgenickt, Zweitgenannter hatte von Florian Kainz einen Schlag auf den Fuß bekommen, und Benes hatte mit einer Oberschenkelverletzung wenige Minuten nach seiner Einwechslung wieder raus gemusst. "Ich kann nicht sagen, wie lange sie ausfallen", sagte Hütter auf der Pressekonferenz. Weitere Untersuchungen werden nun Klarheit bringen.

Ultras stellen Spieler zur "Aussprache"

Aus Enttäuschung und Frust überwand eine größere Gruppe von Gladbacher Ultras Absperrungen und drang in den Bereich vor der Geschäftsstelle ein - ein Ort, an dem auch der Spielerparkplatz liegt. Offensichtlich gab es deutlichen Redebedarf. Von Seiten der Mannschaft sollen unter anderem Lars Stindl, Tony Jantschke und Patrick Herrmann sowie auch Sportdirektor Roland Virkus an der "Aussprache" beteiligt gewesen sein - unter Anwesenheit eines größeren Polizeiaufgebots. Nach dem Austausch beider Seiten haben die Ultras friedlich das Gelände verlassen, die Lage eskalierte nicht. 

mst

Spieltagsbilder 30. Spieltag 2021/22