2. Bundesliga

Verdacht auf Frakturen an Kiefer und HWS bei Fortune Hoffmann

Fortunas verletzter Abwehrspieler wird weiter im Krankenhaus untersucht

Hoffmann kann Arme und Beine bewegen - "Zustand ist stabil"

Erstbehandlung auf dem Spielfeld: Andre Hoffmann umringt von Hilfskräften.

Erstbehandlung auf dem Spielfeld: Andre Hoffmann umringt von Hilfskräften. imago images/Horstmüller

Noch immer besteht der Verdacht, dass der Düsseldorfer Andre Hoffmann einen Kiefer- und Halswirbelbruch erlitten hat. Die CT-Untersuchungen nach Spielende in Düsseldorf haben noch keine endgültige Klarheit gebracht. Auch am Sonntagmorgen konnte der Verein noch keine exakte Diagnose über Art und Schwere der Verletzung benennen. Hoffmanns "Zustand ist stabil", teilte die Fortuna aber mit. "Er bleibt aber für weitere Untersuchungen in den nächsten Tagen vorerst in der Klinik." Bekannt ist seit Samstag, dass der Fortuna-Profi nach seinem schweren Zusammenprall Beine und Arme bewegen kann.

In der elften Minute des Zweitliga-Spiels gegen Hannover 96 (1:1) rasselten Hoffmann und Gästeakteur Sebastian Ernst zusammen. Es sah so aus, als hätte der Fortune versucht, mit dem Kopf an den Ball zu kommen und wurde dann vom Gegenspieler heftig in Hals- und Schulterhöhe getroffen. Ein Foul war es offensichtlich nicht. Der Schiedsrichter bestrafte den Hannoveraner jedenfalls nicht.

Hoffmann konnte von da an den Kopf und den Hals nicht mehr bewegen. Auch den Mund konnte der 28-Jährige nicht mehr öffnen und offensichtlich nur unter Mühe und großen Schmerzen einzelne Töne herausbringen. "Er konnte nur ein wenig schlucken und war auch kurz weg. Erinnern konnte er sich an nichts mehr, was passiert war", sagte Blecker. "Er hatte große Schmerzen, konnte aber alles unterhalb des Kopfes bewegen." Der Kieferbruch sei zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Eine Wirbelsäulenverletzung könne man nur durch Schauen und Tasten jedoch "nie ermitteln".

Transport auf Vakuum-Matratze

Mit der Vorgehensweise der Rettungskräfte zeigte sich Blecker sehr zufrieden, diese hätten genau richtig reagiert. "Sofort wurde Hoffmann ruhiggestellt und der Abtransport auf einer Vakuum-Matratze vorgenommen, so wie es vorgeschrieben ist in einem solchen Fall", sagte Blecker. In der Uni-Klinik kam er in den Schockraum, wo die Diagnosen vorgenommen wurden.

"Er ist ansprechbar gewesen und hatte keine Lähmungserscheinungen, nur im Halswirbelsäulenbereich. Und er hatte starke Schmerzen", sagte Fortunas Vereinsarzt. Am Atlas, dem obersten und sehr sensiblen Wirbel der Halswirbelsäule, sei offensichtlich nach den ersten Bildern nichts passiert. Weitere MRT-Aufnahme sollten noch folgen.

"Notfallmäßig muss sofort nichts gemacht werden", sagte Blecker. "Schwindel, nicht richtig sehen können und Gehirnerschütterung sind da normale Folgen. Er ist ja auch umgefallen wie ein Baum." Das kennt Blecker vom Eishockey. Der Arzt hofft, dass der Zusammenprall bei Hoffmann nicht ganz so schlimme Folgen nach sich zieht, wie ursprünglich befürchtet werden musste.

Hoffmann kam in der laufenden Saison bislang in sechs Partien zum Einsatz und erzielte dabei ein Tor. Der 28-jährige Essener und ehemalige U-Nationalspieler war 2017 von Hannover 96 zur Fortuna gewechselt.

Norbert Kringe/kon

Glatzel auf Rang 12: Die schnellsten Hattricks der 2. Liga