1899-Coach Marco Kurz brachte gegenüber der 0:1-Niederlage in Hannover mit Williams und Joselu für Weis sowie Roberto Firmino (Gelbsperre) zwei Neue.
Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia veränderte seine Anfangsformation nach dem 1:1 gegen Genk in der Europa League auf einer Position. Holzhauser durfte für Torun ran.
Im Kraichgau legte der VfB einen Blitzstart hin: Harnik verlagerte nach links zu Traoré, der sich im Eins-gegen-eins mit Beck durchsetzte und an den zweiten Pfosten flankte. Johnson vernachlässigte Harnik, dessen Kopfball aus fünf Metern von der Unterkante der Latte ins Netz prallte (3.).
Die Kurz-Schützlinge reagierten verunsichert, das früh attackierende Stuttgart unterband meist schon erfolgreich das Aufbauspiel des Kontrahenten. Und die zielstrebigen Schwaben blieben auch ob bedenklicher Abwehrschwächen der Hausherren brandgefährlich (Traoré, 6., Ibisevic, 13.).
1899 gewann nur sehr langsam etwas mehr an Sicherheit. Aber das Spiel nach vorne krankte, war gegen in guter Ordnung stehende Gäste zu uninspiriert. Roberto Firmino als fehlende, ballsichere Anspielstation wurde schmerzlich vermisst. Lediglich Beck verzeichnete eine Torannäherung (17.), ansonsten blieb das Offensivspiel Stückwerk.
Danach plätscherte die Partie ohne Aufreger dahin, der VfB kontrollierte das Geschehen, hatte wenig Mühe, den ohne großes Tempo und Leidenschaft agierenden Gegner in Schach zu halten, blieb offensiv aber selbst oft zu verhalten (Ausnahme: Harnik, 27.).
Zwei Höhepunkte gab's im ersten Durchgang noch: Holzhauser knallte einen Freistoß knapp über den Balken. Und in derselben Minute verpasste Joselu für die nun mit etwas mehr Überzeugung angreifenden Hoffenheimer durch die Beine von Niedermeier den Ausgleich um Zentimeter (38.).
Der 22. Spieltag
Personell unverändert nahmen die Kontrahenten das Spiel nach Wiederanpiff auf. Ulreich verhinderte mit einem Reflex nach Vollands aufsetzender Freistoßflanke den Ausgleich (50.), auf der anderen Seite platzierte Traoré unmittelbar nach TSG-Doppelwechsel - Weis und Derdiyok kamen für Williams und den schwachen de Camargo - aus 13 Metern genau auf Gomes (55.).
In einer Partie auf sehr überschaubarem Niveau hatten die Kraichgauer nach wie vor ihre Probleme, aus dem Spiel heraus an und in den gegnerischen Strafraum zu kommen. Dies glang nach gewonnenem Zweikampf von Abraham gegen Ibisevic, als der Abwehrspieler zu Joselu durchsteckte, der Angreifer aber frei vor Ulreich aus 15 Metern an der Fußabwehr des Keepers scheiterte (64.).
Es sollte die einzige ernsthafte Ausgleichsschance im zweiten Durchgang bleiben. Lange Zeit prallten alle weiteren, meist zu ungenauen Offensivbemühungen an der soliden Stuttgarter Defensive ab. Der VfB selbst hatte etliche Kontermöglichkeiten, spielte diese aber auch nicht gerade ideenreich aus.
Derdiyok hatte kurz vor Schluss die letzte Gelegenheit, sein Flachschuss war aber letztlich kein Problem für Ulreich (90.). So blieb es nach insgesamt faden zweiten 45 Minuten bei der knappen Niederlage der TSG, die damit verpasste, mehr Abstand zwischen sich und dem Kellerduo zu bringen - und noch schlimmer, nunmehr zehn Punkte Rückstand zum rettenden Ufer haben.
Hoffenheim ist am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Augsburg zu Gast, Stuttgart spielt am Donnerstag (19 Uhr) in Genk sowie am Samstag (15.30 Uhr) zuhause gegen Nürnberg.