Drei Tore in 16 Minuten
Hoffenheims Trainer Markus Gisdol tauschte nach dem 3:0-Sieg n.V. im DFB-Pokal gegen Cottbus dreimal Personal: Casteels kehrte für Grahl zwischen die Pfosten zurück. In der Innenverteidigung bezog Abraham anstelle von Süle Position, während im Mittelfeld Elyounoussi den Vorzug vor Strobl erhielt. Auch Schalke-Coach Jens Keller ändert seine Startelf im Vergleich zum 3:1-Pokalsieg in Darmstadt auf drei Positionen: Uchida kehrte rechts in die Viererkette zurück und verdrängte Neustädter aus der Anfangsformation. Höger spielte neben Jones auf der Doppel-Sechs. Im Sturm ersetzte Boateng (nach Knieproblemen) Szalai und gab die "falsche Neun".
Beide Mannschaften waren sofort in den Zweikämpfen. Den besseren Start erwischten trotzdem die Gelsenkirchener, die mit der ersten feinen Kombination sofort in Führung gingen: Jones spielte den Ball im zentralen Mittelfeld auf Höger, der das Spielgerät mit der Hacke in den Lauf von Farfan leitete. Dessen Pass landete an der Strafraumgrenze bei Meyer, der bis zur Grundlinie durchdrang und dann schräg zurück auf den Elfmeterpunkt ablegte. Dort kam Boateng angerauscht und donnerte die Kugel platziert in den rechten Winkel (3.).
Högers unwiderstehlicher Sololauf
Der 7. Spieltag
Auch in der Folge blieb die Partie temporeich. Zudem profitierte Schalke von einer kurzen Schlafmützigkeit der Hausherren: Farfan zirkelte einen Freistoß vom linken Flügel auf das linke Fünfmeterraumeck, wo Matip Abraham enteilte und per Kopf auf 2:0 erhöhte (13.). Die Antwort der TSG kam sofort: Hildebrand und Höwedes behinderten sich bei einer flachen Volland-Flanke von rechts gegenseitig, sodass der Ball frei im Sechzehner lag. Der S04-Kapitän spitzelte das Spielgerät daraufhin vor die Füße von Beck der quer zu Modeste ablegte. Der Franzose zog direkt ab und erzielte aus sechs Metern den 1:2-Anschlusstreffer (16.).
Nach drei Treffern innerhalb von 16 Minuten wurde es in den Strafräumen wieder etwas ruhiger. Das Tempo wurde dennoch hoch gehalten. Vor allem in den intensiv geführten Zweikämpfen ging es voll zur Sache. Die Knappen ließen punktuell feinen Kombinationsfußball aufblitzen und wurden dann auch gleich brandgefährlich (Clemens, 35.). Höger startete nach einem Aogo-Einwurf ein unwiderstehliches Solo: Der Mittelfeldmann lief über den halben Platz, ließ die Hoffenheimer stehen wie Slalomstangen und tunnelte Casteels zum 3:1-Halbzeitstand (40.).
Hoffenheim dreht auf, Roberto Firmino trifft vom Punkt
Strahlemann: Joel Matip (3.v.l.) nach seinem Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 2:0. picture alliance
Nach dem Seitenwechsel drehte 1899 auf. Volland drang über die rechte Strafraumkante in den Sechzehner ein. Aogo holte den flinken Flügelflitzer mit einem Foul von den Beinen. Schiedsrichter Daniel Siebert entschied sofort auf Elfmeter. Roberto Firmino trat an und versenkte die Kugel sicher im linken Eck (48.). Die Gäste wankten kurz und hatten Glück, dass Torwart Hildebrand einen Modeste-Schuss aus acht Metern spektakulär parierte (50.).
Auch in der Folge blieb die TSG am Drücker und hatte das Momentum auf ihrer Seite. Nach einem ruhenden Ball sollte der sechste Treffer der Partie fallen: Innenverteidiger Abraham zirkelte einen 20-Meter-Freistoß aus zentraler Position gefühlvoll ins linke Eck. Hildebrand war zwar noch dran, konnte das 3:3 aber nicht mehr verhindern (61.).
Roberto Firmino und Schipplock vergeben Hochkaräter
Torschützen unter sich: Roberto Firmino (li.) traf zum 2:3, David Abraham (re.) besorgte den 3:3-Endstand. picture alliance
Erst jetzt nahm Schalke das Heft des Handels wieder in die Hand und wurde zwingender (Boateng, 63., 66.; Farfan, 72.). Keller legte sogar noch einen Stürmer nach und brachte Szalai für die Schlussphase (78.). Die Riesenchance zum Sieg hatten dann aber nicht die Knappen, sondern die Kraichgauer: Jones leistete sich einen schlimmen Ballverlust als letzter Mann, sodass Roberto Firmino alleine aufs Tor zulief, jedoch nur die Unterkante der Latte traf (84.).
Doch damit nicht genug: Nach einem katastrophalen Rückpass von Uchida bekam der eingewechselte Schipplock den nächsten Alleingang geschenkt und lief aus spitzem Winkel auf Hildebrand zu. Der Torwart reagierte zweimal gut und verschaffte seinen Mitspielern so die Zeit, um sich auf der Linie zu postieren. Schließlich kratzte Höwedes den Schuss gerade noch weg (89.). Es blieb beim 3:3.
Hoffenheim ist nächste Woche Samstag (15.30 Uhr) in Mainz gefordert, Schalke muss zunächst am Dienstag (20.45 Uhr) in der Champions League in Basel ran. In der Bundesliga geht es für die Knappen am Samstag (15.30 Uhr) zu Hause gegen den FC Augsburg weiter.