Bundesliga

Hitzlsperger klagt VfB-Spieler an: "Dann sind sie fehl am Platz"

VfB-Boss wird deutlich

Hitzlsperger klagt an: "Die Jungs haben sich selbst zu motivieren"

"Das reicht einfach nicht": Thomas Hitzlsperger geht mit den VfB-Profis hart ins Gericht.

"Das reicht einfach nicht": Thomas Hitzlsperger geht mit den VfB-Profis hart ins Gericht. picture alliance/imago images

Wenn Thomas Hitzlsperger die Mannschaft öffentlich derart anklagt, ist das Beleg genug für die Lage, in die der VfB Stuttgart geraten ist. Nach dem 2:3 gegen Eintracht Frankfurt, der fünften Niederlage in den letzten sechs Spielen (bei einem 0:0 in Fürth), wurde der sonst so besonnene Vorstandsvorsitzende ungewohnt deutlich.

"Es ist zu erkennen, dass die Mannschaft mit der Tabellensituation hadert und nicht befreit aufspielen kann. Man sieht in Ansätzen, was für ein Potenzial vorhanden ist. Aber es reicht nicht, Potenzial zu haben", mahnte Hitzlsperger vor laufender Kamera im hauseigenen Stadion-TV und vor Klubanhängern. "Wir müssen in der Lage sein, Widerstände zu überwinden, mit Platz 17 klarzukommen, und müssen wieder mehr riskieren."

Hitzlsperger aufgebracht: "Es gibt keinen Geist von Marbella"

Weil die Konkurrenz am Wochenende reihenweise punktete, hat der VfB nun bereits vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, und unter den davor platzierten Teams hat nur noch Hertha BSC eine schlechtere Tordifferenz. Der dritte Abstieg seit 2016 scheint immer näher zu rücken.

"Frankfurt ist eine gute Mannschaft, die man aber hätte schlagen können", so Hitzlsperger unter dem Applaus der Zuhörer. "Wenn wir so weitermachen, bekommen wir massive Probleme. Das reicht einfach nicht."

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Auch das Winter-Trainingslager in Spanien brachte nicht den erhofften Effekt, zu kopflos spielte die Matarazzo-Elf gegen Frankfurt, auch wenn sie zweimal einen Rückstand aufholte. "Es gibt keinen Geist von Marbella", sagte Hitzlsperger aufgebracht. "In Marbella wurde hart trainiert, das war wichtig, das war die Grundlage. Aber wir sehen gerade, dass die Spieler nicht in der Lage sind, das abzurufen."

Hitzlsperger: "... dann sind die Jungs fehl am Platz"

Was Hitzlsperger, der seinen Posten noch in diesem Jahr räumen wird, von den Spielern jetzt fordert: mehr Wehrhaftigkeit, mehr Eigenverantwortung, mehr Leistung für den Vorschusslorbeer, den sie erhielten. "Unser Job ist es nicht, die Mannschaft zu motivieren. Die Jungs wollen erfolgreichen Fußball spielen, sie haben sich selbst zu motivieren. Wenn sie das nicht schaffen, sind sie fehl am Platz, überhaupt in dem Beruf, den sie ausüben."

Bei 13 verbleibenden Spielen gebe es "noch gute Möglichkeiten, da rauszukommen", so Hitzlsperger. "Aber die Spieler müssen begreifen, dass sie mehr investieren müssen und nicht darauf warten sollten, dass sie jemand motiviert, dass sie nicht darauf warten, dass ihnen jemand hilft, das Richtige zu tun, sondern dass sie selbst Verantwortung übernehmen."

George Moissidis/jpe