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Hitzlsperger: "Ich fand Flicks Botschaft ungewöhnlich"

TV-Experte über Bierhoffs Nachfolge - und sich selbst

Hitzlsperger: "Ich fand Flicks Botschaft ungewöhnlich"

Ebenfalls Teil der Spekulationen rund um den DFB: Thomas Hitzlsperger.

Ebenfalls Teil der Spekulationen rund um den DFB: Thomas Hitzlsperger. picture alliance / Pressefoto Rudel

Dass Oliver Bierhoffs Ära beim DFB schon am Montagabend nach 18 Jahren endet, hatte auch Thomas Hitzlsperger nicht erwartet. "Ich glaube, die Kritik hat ihn brutal hart getroffen", sagte der Ex-Nationalspieler und TV-Experte am Dienstag in der ARD. "Ich bin überrascht über den frühen Zeitpunkt."

Bei der Suche nach einem Nachfolger bringt Hitzlsperger eine Doppellösung ins Spiel. "Eine Aufteilung kann wirklich Sinn ergeben", meint er. "Kurzfristig", nämlich mit Blick auf die Heim-EM 2024, "braucht diese Mannschaft jemanden, der nah dran ist, der Fußball lebt mit jeder Faser." Gleichzeitig müsse die Arbeit rund um die DFB-Akademie, "dieses Visionäre", wie es Hitzlsperger nennt, fortgeführt werden. Dafür könnte dann eine zweite Person zuständig sein, so Hitzlsperger.

Hitzlsperger über Sammer: "Würde sich lohnen, um ihn zu kämpfen"

Ein Name, der seit Bierhoffs Aus immer wieder genannt wird, ist Matthias Sammer, der nach kicker-Informationen aber nur als Berater zur Verfügung stünde, nicht für eine leitende DFB-Funktion. Dennoch sagt Hitzlsperger: "Ich kenne niemanden, der als Spieler, als Trainer, als Funktionär und als TV-Experte so gut war wie er. Er hat alles abgeräumt. Er ist die beste Besetzung. Ich glaube, es würde sich lohnen, um ihn zu kämpfen."

Ein weiterer medial gehandelter Name für die Bierhoff-Nachfolge: Thomas Hitzlsperger. Dazu hielt sich der 40-Jährige, der bis März beim VfB Stuttgart als Vorstandsvorsitzender fungierte, aber am Dienstag bedeckt: "Ich brauche darüber gar nichts zu sagen."

Unklar bleibt auch, welche Folgen Bierhoffs Abschied für Hansi Flick hat. Der Bundestrainer hatte diesen in einem Statement am Dienstagvormittag ungewohnt deutlich beklagt und betont, seinen "ersten Ansprechpartner und Freund" beim DFB verloren zu haben. "Er hängt sich sehr eng an Oliver Bierhoff", sagt Hitzlsperger. So eng, dass er seinen Rücktritt einreicht? "Ich hoffe es nicht, weil Hansi definitiv noch viel zu bieten hat."

Gleichwohl fand es Hitzlsperger "ungewöhnlich, dass der Trainer so eine Botschaft absetzt". Und Flick werde "schon auch viel davon abhängig" machen, "wer kommt": "Er braucht ein Vertrauensverhältnis zu seinen Spielern, aber auch zu seinem Chef." Das sei schon beim FC Bayern deutlich geworden.

jpe