2. Bundesliga

Tim Heubach beklagt die "brutal bittere Niederlage" des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC St. Pauli

FCK muss nach 1:2 gegen St. Pauli weiter zittern

Heubach: "Eine brutal bittere Niederlage"

Niedergeschlagen: Tim Heubach wird nach der Partie von Gäste-Keeper Philipp Heerwagen getröstet.

Niedergeschlagen: Tim Heubach wird nach der Partie von Gäste-Keeper Philipp Heerwagen getröstet. imago

Beide Mannschaften neutralisierten sich in der ersten Hälfte weitgehend, wobei die Kiezkicker spritziger wirkten und die besseren Aktionen verzeichneten, vor allem nach Standards. Der FCK dagegen zeigte einen behäbigen Spielaufbau, die beiden Stürmer Jacques Zoua und Kacper Pryzbylko hingen in der Luft, taten aber auch zu wenig, um Akzente zu setzen. "In der ersten Halbzeit haben wir nicht das gebracht, was wir können", räumte Robin Koch ein.

Mit Wiederbeginn wurde der FCK stärker und hatte durch Marcel Gaus' Direktabnahme die große Chance zur Führung. Doch fast im direkten Gegenzug erzielte St.-Pauli-Torjäger Aziz Bouhaddouz per Kopf die Führung für die Gäste: "Da klären wir nicht entscheidend und dann ist es ganz schlecht, wenn der Kleinste der Fünferkette gegen Bouhaddouz antreten muss, da kann man Philipp Mwene nichts vorwerfen", haderte FCK-Trainer Norbert Meier mit dem schmerzhaften Fehler in der Zuordnung, wobei es auch zuvor mehrere Spieler nicht schafften, den durchs Mittelfeld spazierenden Waldemar Sobota vom Ball zu trennen und Marc Hornschuhs Flanke zu unterbinden.

Nach dem Rückstand spielten die Pfälzer zwar weiter beherzt nach vorne und hatten durch Zoua, sowie abgeblockte Schüsse von Lukas Görtler, der nach 40 Minuten den verletzten Christoph Moritz (Bänderverletzung) ersetzte, und Ewerton gute Möglichkeiten, ließen aber vor allem bei Standards Schwächen erkennen. So musste Mwene einen Sobiech-Kopfball auf der Linie klären, wenig später köpfte Bouhaddouz freistehend nach Buchtmann-Freistoß neben das Tor.

Vorm zweiten Gegentreffer offenbarte der FCK Schnelligkeitsdefizite im Mittelfeld. Robin Koch konnte Christopher Buchtmann nicht halten, der nach schönem Doppelpass mit Bouhaddouz auf 0:2 erhöhte. "Da muss ich ein taktisches Foul machen", ärgerte sich Koch, wenngleich auch Stipe Vucur in der Abwehrkette in dieser Szene eine unglückliche Figur machte. Nach Tim Heubachs Pfostentreffer schaffte Marcel Gaus zwar noch den Anschlusstreffer (90. Minute) – unterm Strich kam dieses Lebenszeichen jedoch zu spät. Man habe zwar gemerkt, dass noch was in der Luft lag, doch leider sei kein Lucky Punch mehr gelungen, so Gaus. "Das ist eine brutal bittere Niederlage", resümierte Heubach.

Dem FCK bleiben nun noch zwei Spiele, um den Klassenerhalt zu sichern. Am kommenden Sonntag müssen die Pfälzer zum nächsten Kellerduell nach Aue reisen. Auf die dürftige Bilanz gegen die Erzgebirgler (zwei Niederlagen, drei Remis) angesprochen, entgegnete Heubach: "Die haben ja jetzt ein neues Stadion, daher fahren wir guten Mutes nach Aue, um den Bann mal brechen zu können."

Die Roten Teufel werden sich vor allem spielerisch steigern und zu ihrer defensiven Stabilität zurückfinden müssen, um Punkte aus Sachsen entführen zu können.

Florian Reis