Hertha-Coach Bruno Labbadia tauschte nach der 0:1-Niederlage in Dortmund dreimal Personal: Plattenhardt, Maier und Piatek begannen für Mittelstädt (Pfeiffersches Drüsenfieber, Saisonaus), Dilrosun (Oberschenkelverletzung, Saisonaus) und Lukebakio (Bank).
Frankfurts Trainer Adi Hütter veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage im DFB-Pokal-Halbfinale beim FC Bayern auf sieben Positionen: Hasebe, da Costa, Sow, Torro, Kostic, Kamada und Dost spielten für Hinteregger, Toure, Ilsanker, Chandler, Gacinovic, Silva (alle Bank) und Rode (nicht im Kader).
Piatek macht den Unterschied in der ersten Hälfte
Berlin formierte sich in einer 4-4-2-Grundordnung mit einer Raute im Mittelfeld. In der Anfangsviertelstunde hatte die Alte Dame zwar etwas mehr Ballbesitz, fand aber keine Lücke gegen eine kompakt verteidigende Eintracht. Die SGE setzte auf ein 3-1-4-1-1-System mit Dost in der Spitze und Kamada dahinter. Beide Teams lieferten sich harte Zweikämpfe, während es in den Strafräumen ruhig blieb. Eine Ausnahme machte da Costa, der im Strafraum zum Kopfball kam und Keeper Jarstein prüfte (5.).
Erst nach 20 Minuten wurden die Hauptstädter in der Offensive griffiger: Ibisevic scheiterte aus spitzem Winkel an Gäste-Torwart Trapp (24.). Gleich in der nächsten Szene flipperte die Kugel nach einem Hasebe-Fehlpass zu Piatek in den Strafraum, der sich gegen drei Eintracht-Verteidiger durchtankte und aus der Nahdistanz zum 1:0 traf (24.). Die Teams bewegten sich auch weiterhin auf Augenhöhe. Erst kurz vor der Pause erhöhte Frankfurt noch einmal die Schlagzahl und hatte durch Kamada eine gute Chance (42.). Kurz darauf wurde Dost an der Strafraumgrenze von Boyata mit einem Foul gestoppt (44.). Die erste Entscheidung: Gelb-Rot und Elfmeter - doch der VAR griff ein und revidierte: Rot für Boyata und Freistoß für die SGE. Diesen setze Kostic in die Mauer (45.+3).
Frankfurt dreht auf - Joker Silva sticht sofort
Bundesliga, 31. Spieltag
Zur Pause reagierten beide Trainer auf den Platzverweis: Labbadia wechselte mit Stark für Ibisevic defensiv - Hütter mit Silva für Torro offensiv. Fortan spielte sich das Geschehen vor allem in der Hertha-Hälfte ab, und die Eintracht kam rasch zum Ausgleich: Da Costa flankte von rechts nach innen, wo Silva per Kopf zu Dost verlängerte, der akrobatisch aus spitzem Winkel zum 1:1 traf (51.).
Auch in der Folge blieb Frankfurt am Drücker und drängte auf weitere Tore, die nicht lange auf sich warten ließen. Kamada startete eine unwiderstehliche Einzelaktion, ließ seine Gegenspieler im Strafraum stehen wie Slalomstangen und legte dann quer zu Silva, der mit dem Absatz aus der Nahdistanz auf 2:1 stellte (62.). Auch da Costa bat die Berliner zum Tänzchen, ehe er ablegte. Der abgefälschte Ball fiel Ndicka vor die Füße, der diesen mit einem wuchtigen Schuss im linken Eck platzierte - 3:1 (69.).
Nun schaltete die Eintracht einen Gang zurück und agierte bis zum Schlusspfiff kräftesparend. Auch von der Alten Dame kam kaum noch Gegenwehr. So hatte kurz vor Schluss der eingewechselte Ilsanker viel Platz, um einen Steckpass in den Lauf von Silva zu spielen, der frei vor Jarstein auf den 4:1-Endstand erhöhte (86.). Damit war sie besiegelt, die erste Niederlage von Trainer Labbadia gegen eine Bundesliga-Mannschaft der Eintracht: Bis dato hatte der Coach noch keines von elf Begegnungen mit der SGE verloren (5/6/0). Jetzt schon.
Für Hertha geht es bereits am Dienstag (20.30 Uhr) im Rahmen einer englischen Woche in Freiburg weiter. Frankfurt hat tags darauf (18.30 Uhr) Schalke zu Gast.