kicker

Henry: "Ich hoffe, das ist kein Traum"

Arsenal-Ikone trifft beim Comeback

Henry: "Ich hoffe, das ist kein Traum"

Die Legende lebt: Thierry Henry nach seinem Siegtor gegen Leeds United.

Die Legende lebt: Thierry Henry nach seinem Siegtor gegen Leeds United. picture alliance

Immer wieder wiederholte er es. "Vor 15 Tagen kam ich aus dem Urlaub in Mexiko. Da hätte ich nie gedacht, dass ich noch einmal für Arsenal spielen würde", rieb sich Henry auch nach dem 1:0-Sieg gegen Leeds United in der dritten FA-Cup-Runde noch die Augen. "Es ist alles ziemlich schräg."

Sein Trainer nannte das märchenhafte Comeback mit dem entscheidenden Tor (78.) einen Traum und "eine Geschichte, die man Kindern erzählt, wenn man ihnen eine Geschichte über den Fußball erzählen will." Als er Henry eingewechselt hatte, schwärmte Wenger, habe man sofort dessen unglaubliche Präsenz gespürt. "Ich hätte ihn auch nicht gebracht, wenn er nicht bereit gewesen wäre."

Spielersteckbrief Henry
Henry

Henry Thierry

FC Arsenal - Vereinsdaten
FC Arsenal

Gründungsdatum

01.05.1886

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos
FC Arsenal - Die letzten Spiele
Bayern München Bayern (A)
1
:
0
Aston Villa Villa (H)
0
:
2

Und er war bereit. Bald nach seiner Einwechselung erreichte Henry ein Steilpass von Alex Song in der linken Strafraumhälfte, er nahm den Ball an, guckte sich die Ecke aus und schob ganz überlegt mit der rechten Innenseite ins lange Eck ein. "Ich dachte: 'Das ist dein Winkel, aber ein bisschen zu nah vor dem Tor'", erzählte Wenger hinterher - und wusste doch, dass es ein klassisches Henry-Finish war.

Zum allerersten Mal habe ich erlebt, wie es ist, ein Tor für einen Klub zu schießen, von dem ich gleichzeitig Fan bin.

Thierry Henry

Wie ein kleines Kind hüpfte der Franzose die Fankurve entlang und landete schließlich in Wengers Armen. Sein 227. Tor im Arsenal-Dress; das zwölfte im zwölften Spiel gegen Leeds mit der Trikotnummer zwölf zwölf Minuten nach seiner Einwechslung im Jahr 2012, ermittelte die BBC.

Und was sagte Henry? Der sprach von einem Gefühl, das ihm bisher unbekannt war: "Zum allerersten Mal habe ich erlebt, wie es ist, ein Tor für einen Klub zu schießen, von dem ich gleichzeitig Fan bin. Das war ein unglaubliches Gefühl." Er werde sich an diesen Abend immer erinnern, einen Abend, der ihm einmal mehr gezeigt habe: "Wenn es um Arsenal geht, passiert etwas mit mir." Anders als bei seinem ersten Wechsel zu den Gunners 1999 sei er diesmal als Fan zurückgekehrt.

Der Abstecher in die MLS zu den New York Red Bulls habe seiner professionellen Einstellung nichts anhaben können, betonte Wenger: "Er ist immer noch zu 100 Prozent vorbereitet, motiviert und hat ein unermessliches Verlangen danach, seine Sache gut zu machen. Er ist ein stolzer Junge, er will die Leute nicht enttäuschen."

Acht Wochen - länger kann Henry nicht bleiben, verrät Wenger

Für sechseinhalb Wochen hat Arsenal Henry ausgeliehen - wird daraus nun sogar mehr? "Wir können es auf acht ausbauen", verriet Wenger, "aber nicht auf mehr." Henry dachte erst einmal nur an den nächsten Tag: "Ich hoffe, ich wache nicht morgen auf, und es war nur ein Traum."

Eine Henry-Statue steht seit neuestem schon vor Arsenals Emirates Stadium, Wenger glaubt, dass sein Schützling durch das Comeback-Tor "der ganzen Geschichte", seinem Legenden-Status, ein weiteres Stück hinzugefügt habe. Darauf angesprochen blieb Henry die Bescheidenheit in Person: Er sei einfach "nur ein weiterer Spieler", untertrieb er.