Sturmtank Stroh-Engel ist zur Stelle
Heidenheims Trainer Frank Schmidt wechselte nach der 1:4-Niederlage im DFB-Pokal gegen Bundesligist VfL Wolfsburg kräftig durch und veränderte seine Startelf auf fünf Positionen: Bagceci, Heise, Morabit, Strauß und Tisch-Rivero begannen für Leipertz, Malura, Reinhardt, Riese und Vitzthum. Darmstadts Coach Dirk Schuster brachte nach dem 3:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Nürnberg Sailer für Gondorf.
Der FCH übernahm sofort die Spielkontrolle, sah sich aber einer massiven Defensive der Gäste gegenüber. Die Lilien verteidigten kompakt, brachten immer wieder neun Feldspieler hinter den Ball und stellten die Räume im Mittelfeld zu. In der Vorwärtsbewegung setzte der SV 98 auf schnelle Konter über die flinken Außen Heller und Kempe. Die erste Schlafmützigkeit der Hausherren nutzen die Hessen sofort zur Führung: Sailer wurde am rechten Flügel nicht entscheidend von Schnatterer angegriffen und flankte in den Strafraum. Dort setzte sich Stroh-Engel vehement im Luftduell gegen das Innenverteidigertandem Kraus und Wittek durch und köpfte aus acht Metern zum 1:0 ein (7.).
Holland verschätzt sich - Morabit trifft
Dieser Vorsprung spielte Darmstadt voll in die Karten. Immer wieder zog sich die Schuster-Elf schnell zurück, stellte die Räume im Mittelfeld mit einer guten Raumaufteilung gekonnt zu und störte den Spielaufbau der Heidenheimer mit aggressivem Pressing. In den Strafräumen blieb es daher ruhig, weil der FCH nur selten ein Durchkommen fand. Stattdessen rieben sich beide Mannschaften in leidenschaftlichen Zweikämpfen im Mittelfeld auf.
Mit fortschreitender Spieldauer investierten die Lilien immer weniger in Entlastungsangriffe. Der mittlerweile klar spielbestimmende FCH nutzte das, baute stetig mehr Druck auf und lauerte auf Lücken. Eine solche fand Heise und flankte von links auf den Elfmeterpunkt. Dort verschätzte sich Holland sträflich, sodass der Ball über ihn hinweg zu Morabit sprang. Der Stürmer fackelte nicht lange und drosch das Spielgerät zum 1:1 ins Netz (37.). Unentschieden ging es in die Pause.
Kurzweilige zweite Hälfte
Der 12. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel war die Partie deutlich lebhafter. Das hatte zum einen damit zu tun, dass es in den Zweikämpfen weiterhin voll zur Sache ging, zum anderen erarbeiteten sich beide Mannschaften gute Chancen: Schnatterer entwickelte Gefahr durch Standards (50., 51.), auf der anderen Seite verbuchten Heller (53.) und Stroh-Engel Möglichkeiten (54.).
In der Folge machte sich das kräftezehrende und zweikampfintensive Spiel beider Mannschaften bemerkbar. Das Mittelfeld wurde immer seltener überbrückt. Darmstadt versuchte immer wieder, die schnellen Heller, Kempe und Sailer in Szene zu setzen. Diese suchten mit hohen Hereingaben den baumlangen Stroh-Engel. Heidenheim vertraute auf sein schnelles Umschaltspiel und Steilpässe in die Schnittstellen den Gäste-Viererkette. Dabei verzeichnete Niederlechner noch einen Hochkaräter, setzte den Ball nach einem Alleingang aber um Haaresbreite am rechten Pfosten vorbei (69.).
Heidenheim dreht auf
Auch in der Schlussphase blieben die Kontrahenten auf dem Gaspedal und kämpften um jeden Zentimeter Rasen. Vor allem die Hintermannschaft der Lilien bröckelte nun. Morabit servierte die Kugel für Leipertz links in den Strafraum, doch auch der Joker zielte hauchdünn am rechten Pfosten vorbei (78.). Auch der mittlerweile eingewechselte Mayer tankte sich gegen Bregerie in Richtung Tor, scheiterte dann aber an einem beherzten Eingreifen von Mathenia (83.). Unter dem Strich investierte die Schmidt-Elf zwar mehr, brachte aber das Leder nicht mehr ins Netz.
Für Heidenheim geht es nächste Woche Samstag (13 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim FC St. Pauli weiter. Gleichzeitig steht für Darmstadt das nächste Aufsteiger-Duell an: RB Leipzig kommt ans Böllenfalltor.