Dieter Hecking war um Fassung bemüht. Er wollte jetzt nichts Falsches sagen, als er an diesem Freitagabend im Bauch der Frankfurter Commerzbank-Arena vor die Fernsehkameras trat. Die Szene nach gut einer Stunde im Eintracht-Strafraum zwischen Kevin-Prince Boateng und Jannik Vestergaard? "Für mich ist es ein klarer Elfmeter", sagte Hecking, fügte aber an: "Wir müssen es wieder akzeptieren - das ist das vierte oder fünfte Mal in den letzten Wochen." Das vierte oder fünfte Mal, dass sich Hecking um einen Strafstoß für seine Mannschaft gebracht sah.
Gladbach in der Offensive zu fahrlässig
Zur Wahrheit gehört aber auch: Seine Gladbacher diktierten die Partie im zweiten Durchgang und raubten Frankfurt regelrecht die Luft, gingen aber fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Das hatte natürlich auch Hecking erkannt. "In der ersten Halbzeit haben wir uns neutralisiert", sagte er und ergänzte: "Mit der zweiten Halbzeit können wir insofern nicht einverstanden sein, als dass wir aus der Überlegenheit irgendwann Tore machen müssen."
Unterm Strich stehen null Punkte und das ist sehr ärgerlich.
Gladbachs Trainer Dieter Hecking nach dem 0:2 in Frankfurt
Das gelang weder Patrick Herrmann, der nach knapp einer Stunde an der Oberkante der Latte scheiterte, noch Thorgan Hazard, der in der Schlussviertelstunde vom Elfmeterpunkt ebenfalls nur den Querbalken traf.
"Frankfurt hat nicht mehr stattgefunden", sagte Hecking. Tatsächlich waren die Hessen im zweiten Abschnitt ausschließlich damit beschäftigt, das eigene Tor zu verteidigen. Letztlich wies die Statistik aus SGE-Sicht 8:14 Torschüsse aus - aber 2:0 Treffer. Deshalb sagte Hecking: "Unterm Strich stehen null Punkte und das ist sehr ärgerlich."