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Chelsea - Havertz: "Tuchel wurde aus dem Nichts gefeuert"

Chelsea-Profi will Arsenal "eins auswischen"

Havertz: "Tuchel wurde aus dem Nichts gefeuert"

Erlebt mit Chelsea eine Saison zum Vergessen: Kai Havertz.

Erlebt mit Chelsea eine Saison zum Vergessen: Kai Havertz. picture alliance / ZUMAPRESS.com

Wenn Kai Havertz über die verbleibenden Saisonziele des FC Chelsea spricht, kommt er um eine Floskel nicht herum. "Jetzt müssen wir einfach versuchen, aus den sechs Spielen das Bestmögliche zu machen", sagt der Nationalspieler bei "Sky", und was bleibt ihm auch übrig? Die Blues werden ihr völlig verkorkstes Jahr mit vier verschiedenen Trainern nicht nur titellos und ohne Europapokal-Qualifikation beenden, sondern womöglich sogar in der unteren Tabellenhälfte der Premier League.

"Für uns ist dieses Jahr alles falsch gelaufen, was falsch laufen kann", resümiert Havertz. "Die Saison fing eigentlich relativ ruhig an. Wir hatten den Ownership-Wechsel, was für den ganzen Verein ein großer Wechsel war. Und dann wurde Thomas Tuchel gefeuert, was in so einer Mannschaft natürlich immer etwas macht, wenn man mit einem Trainer Erfolg hatte und der dann aus dem Nichts gefeuert wird."

Havertz über Chelseas "Riesenkader"

Zwar habe sich unter Nachfolger Graham Potter eine "gute Phase" angeschlossen, doch nach der WM "haben wir nicht sehr gut gespielt und viele Punkte verloren". Dazu kamen "über den Winter recht viele neue Spieler, die sich dann erst mal wohlfühlen müssen, um ihre Qualität auch abrufen zu können", und die zum gegenwärtigen "Riesenkader" (O-Ton Havertz) beigetragen haben.

Premier League

Nach Bruno Saltor ist mit Frank Lampard inzwischen der zweite Interimstrainer am Werk, unter dem Chelsea bislang ausnahmslos verloren hat. "Jetzt stehen wir da mit dem Rücken zur Wand und nicht sehr gut in der Tabelle", hadert Havertz. Im Sommer übernimmt der Nächste auf der Chelsea-Bank, mutmaßlich Mauricio Pochettino.

Doch Havertz, mit sieben Treffern Toptorschütze der Londoner, nimmt auch sich und die Teamkollegen in die Pflicht. "Es ist natürlich einfach, Ausreden zu finden. Ich bin kein Freund davon, alles auf was anderes zu schieben. Am Ende sind wir alle professionelle Fußballer und müssen auch mal ein Spiel gewinnen."

"Wir hoffen, Arsenal ein bisschen zu ärgern"

Zum Beispiel an diesem Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Titelanwärter Arsenal, der seine Tabellenführung gerade an Manchester City verloren hat? Havertz, der nach seinen jüngsten Knieproblemen guter Dinge hinsichtlich seiner Einsatzfähigkeit ist, sieht darin mehr Chance als Gefahr.

"Vor allem weil es ein Derby ist, kann man hoffentlich die Fans wieder ein bisschen auf seine Seite kriegen", sagt der 23-Jährige nach fünf Niederlagen in Serie. "Wir hoffen, Arsenal ein bisschen zu ärgern. Sie sind jetzt im Titelkampf, wo wir eigentlich sein wollen. Und wenn man dem Kontrahenten eins auswischen kann, tut das den Fans immer gut."

Im Titelrennen, in das Chelsea mit einem Auswärtsspiel bei ManCity am 21. Mai indirekt noch ein zweites Mal eingreifen wird, ist für Havertz trotz Arsenals jüngster Rückschläge "noch alles offen". Auf die Frage, wer Meister wird, reagiert er aber mit einem Lachen: "Ich habe im Moment andere Probleme, um mir darüber Gedanken zu machen."

jpe

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