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Havertz' Doppel-Fauxpas beim Elfmeter und zwei Regelfragen

Warum Füllkrug ihm den Ball überließ

Havertz' Doppel-Fauxpas beim Elfmeter und zwei Regelfragen

Seltener Anblick: Kai Havertz verschießt einen Elfmeter - und ärgert sich hinterher entsprechend.

Seltener Anblick: Kai Havertz verschießt einen Elfmeter - und ärgert sich hinterher entsprechend. imago images (2)

Siebenmal hatte er für Bayer Leverkusen verwandelt, dreimal tat er es schon für den FC Chelsea. Doch am Samstagabend passierte es: Kai Havertz verschoss erstmals in seiner Profikarriere einen Elfmeter in der regulären Spielzeit. Dass er in Deutschlands Testspiel gegen Peru damit das 3:0 liegenließ, war angesichts des ungefährdeten Siegs sportlich nur eine Randnotiz. Trotzdem waren danach ein paar Fragen zu klären.

Wie schon im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals gegen Borussia Dortmund setzte Havertz seinen Elfmeter an den rechten Pfosten, doch diesmal kam ihm das Referee-Gespann nicht zur Hilfe. Durfte er gegen den BVB seinen Versuch noch wiederholen (und verwandeln), verhinderte er gegen Peru einen Jubel im zweiten Anlauf selbst.

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Zwar versenkte er den vom Aluminium zurückgesprungenen Ball souverän, beging damit jedoch einen Regelverstoß, weil nach seiner Elfmeterausführung kein anderer Spieler den Ball berührt hatte. "Ich wusste direkt, dass der zurückgenommen wird", erklärte Havertz hinterher lächelnd, auch wenn ihm damit nach dem Fehlschuss an sich noch ein zweiter Fauxpas unterlaufen war. Denn der eingelaufene Serge Gnabry hätte wohl gute Chancen auf einen Nachschuss gehabt, wenn Havertz ihm die Bahn freigemacht hätte.

Torhüter Gallese verlässt die Linie zu früh - doch das bleibt folgenlos

Ebenfalls regelsicher zeigte sich das Team um Schiedsrichterin Maria Sole Caputi - die allerdings erst nach VAR-Eingriff überhaupt auf Elfmeter entschieden hatte - in der Bewertung des Torhüter-Verhaltens: Zwar hatte sich Pedro Gallese nach Havertz' verzögertem Anlauf zu früh von der Linie bewegt, der Regeltext sieht jedoch bei einem Schuss, der das Gehäuse verfehlt oder am Aluminium landet, nur dann eine Elfmeter-Wiederholung vor, "wenn das Vergehen des Torhüters den Schützen eindeutig gestört hat". Hätte Gallese den Ball pariert, wäre eine Wiederholung dagegen zwingend gewesen.

Ob Havertz erneut antreten darf, sollte Deutschland auch am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Belgien einen Strafstoß zugesprochen bekommen, ist ungewiss. Gegen Peru war er schon vor dem Spiel als Schütze auserkoren worden - auch wenn es für einen Moment so aussah, als hätte Niclas Füllkrug gerne die Chance auf seinen dritten Treffer des Abends genutzt.

Füllkrug: "Ich wollte Kai ein gutes Gefühl geben"

Doch der Bremer, der bei seinem Doppelpack vor der Pause auch von starken Havertz-Szenen profitiert hatte, klärte hinterher im ZDF auf: "Ich habe den Ball nur für Kai geholt, weil es besprochen war, dass er Schütze Nummer eins ist für heute. Ich wollte Kai da einfach ein gutes Gefühl geben und habe ihm direkt den Ball gegeben." Das half letztlich nicht, war aber auch für Füllkrug kein Drama: "Passiert, alles gut." Zumal Havertz gerade vor der Pause zu den besten deutschen Spieler gehörte und auch bei Füllkrugs Treffern entscheidend beteiligt war.

jpe

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