Herr Hartel, wie geht es Ihnen nach diesem Spiel?
Sehr gut. Wir sind überglücklich, gegen einen Top-Kandidaten auf den Aufstieg den Auswärtssieg erreicht zu haben. Von vorne bis hinten waren wir präsent, haben unsere Torchancen im Angriff genutzt. Und die Rote Karte für Waldemar Anton in der Schlussphase hat es uns zusätzlich erleichtert. Da mussten wir den Ball nur noch laufen lassen - und Hannover hat nicht mehr viel gemacht.
Haben Sie mehr Gegenwehr von 96 erwartet?
Ich glaube, es lag hauptsächlich daran, dass wir defensiv so gut standen. Wir waren aggressiv in den Zweikämpfen und so hatte es Hannover schwer, Torchancen herauszuspielen.
Und was war bei den aussichtsreichen Bielefelder Kontersituationen kurz vor Schluss los - ein Ansatzpunkt für Verbesserungen?
Ja, da lief es tatsächlich noch nicht so gut. Auch in der Schlussphase sollte ich nach einem Sprint noch konzentriert für das Abspiel oder den Abschluss sein. Es steht schließlich nicht immer 2:0 für uns.
Wie sind Sie mit Ihrem persönlichen Start nach fünf Einsätzen und zwei Assists in Bielefeld zufrieden?
Es ist eine gute Entwicklung seit dem ersten Tag hier, ich verstehe mich inzwischen gut mit den Jungs und weiß, wie unsere Mannschaft spielt und tickt.
5000 Arminia-Fans in Hannover. Hätten Sie es als ehemaliger Unioner gedacht, dass um den Klub so eine Euphorie entstehen kann?
Die Unterstützung war unglaublich. Als Spieler wirst Du von diesen Emotionen auf den Rängen natürlich nochmal mehr gepusht, wenn so viele den Weg am Wochenende auf sich nehmen. Diesmal hat es perfekt funktioniert, dass wir den angereisten Fans die drei Punkte geschenkt haben.
Nach zwölf Zählern aus sechs Spielen: Wie schätzen Sie Arminia im Vergleich mit den großen Namen VfB Stuttgart oder Hamburger SV ein?
Es ist noch relativ früh in der Saison und wir haben unser Saisonziel schon ausgesprochen: Etwa dort landen, wo wir vergangene Saison (Anmerkung der Red.: Platz sieben/49 Punkte) auch standen. Mehr lehnt aber niemand ab. Diesmal haben wir einen wichtigen Sieg gefeiert, aber ab sofort müssen wir schon wieder auf unseren nächsten Auswärtsgegner Wiesbaden schauen.
Stuttgart, Hamburg in der Meisterschaft, Schalke im Pokal - freuen Sie sich nun auf diese Teams, die in den nächsten Heimspielen Ihre Gegner sind?
Ja, natürlich. Das werden besondere Begegnungen. Aber zunächst freue ich mich auf das Spiel in Wiesbaden, und darauf werden wir uns mit der Mannschaft genauso gut vorbereiten wie auf Hannover.