Bundesliga

"Haben gebrannt": Tedesco kann sich Ablenkung wegen Rangers "nicht vorstellen"

Zwei Liga-Niederlagen in Folge zur Unzeit

"Haben gebrannt": Tedesco kann sich Ablenkung wegen Rangers "nicht vorstellen"

"Kann ich mir nicht vorstellen": Leipzigs Trainer Domenico Tedsco und Kevin Kampl.

"Kann ich mir nicht vorstellen": Leipzigs Trainer Domenico Tedsco und Kevin Kampl. IMAGO/kolbert-press

Am Dienstag ist der Tross von RB Leipzig vom Flughafen Düsseldorf nach Glasgow aufgebrochen. Aufgrund des engen Terminplans verzichteten die Verantwortlichen bei den Sachsen auf eine zwischenzeitliche Rückkehr nach Leipzig. Denn am Donnerstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) steht für die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco bereits die nächste Partie an, und zwar eine sehr bedeutsame: Das Halbfinal-Rückspiel der Europa League bei den Glasgow Rangers.

Mit einem Unentschieden oder Sieg würde RB das Finale von Sevilla nach dem 1:0-Hinspiel-Erfolg erreichen und käme dem ersten Titelgewinn der noch jungen Klubhistorie sehr nahe. Darüber hinaus böte das Erreichen des Endspiels auch die Chance, bei einem Sieg für die nächste Saison einen Platz in der Champions League zu ergattern. Denn auch der Europa-League-Sieger zieht in die Königsklasse ein - und zwar direkt in den ersten Lostopf bei der Auslosung der Gruppenphase 2022/23.

Das Erreichen der Königsklasse ist bei RB das primäre Ziel, und mit Blick darauf war das 1:3 am Montagabend bei Borussia Mönchengladbach für Tedescos Team "ein kleiner Rückschlag", wie Willi Orban einräumte. Peter Gulacsi bewertet die Ausgangslage - RB ist durch die Niederlage vom vierten auf den fünften Tabellenplatz zurückgefallen, bei einem Punkt Rückstand zum SC Freiburg - ähnlich die der Innenverteidiger. "Ab diesem Moment ist es nicht mehr nur in unseren Händen", betonte der Keeper und Kapitän, "natürlich haben wir noch zwei Spiele, in denen wir sechs Punkte holen können. Aber es kann sein, dass das auch nicht reicht."

Natürlich haben wir noch zwei Spiele, in denen wir sechs Punkte holen können. Aber es kann sein, dass das auch nicht reicht.

Peter Gulacsi

Leipzigs Spiele

Was das Erreichen der Champions League angeht, gibt sich Orban zwar zuversichtlich, ("Es ist noch alles offen, wenn wir zweimal gewinnen, sind wir in der Champions League, denke ich"), aber in der Liga hat Leipzig die mit der Aufholjagd in diesem Jahr eroberte Pole-Position im Rennen um die Königsklasse durch die beiden jüngsten Niederlagen gegen den 1. FC Union Berlin (1:2) und nun im Borussia-Park wieder hergegeben. Erstmals unter Tedesco sowie erstmals seit dem 13./14. Spieltag (1:3 gegen Leverkusen, 1:2 bei Union) verlor RB zwei Pflichtspiele nacheinander.

Phasenweise lethargischer Auftritt

Dass die speziell in der 1. Halbzeit lethargische Darbietung in Mönchengladbach mit dem bevorstehenden Europa-League-Halbfinale zusammenhängt und die Gedanken des Teams eventuell noch bei der Partie am Donnerstag waren, wird bei RB entschieden zurückgewiesen. "Das spielt überhaupt keine Rolle, wir wussten, wie wichtig das Spiel in Gladbach ist", betonte Gulacsi, und auch Orban ("Nein, überhaupt nicht") sowie Tedesco schlagen in diese Kerbe. "Kann ich mir nicht vorstellen", antwortete der Leipziger Coach auf die Frage, ob seine Akteure die Partie in Mönchengladbach eventuell nicht mit vollem Fokus angegangen seien, "so wie wir über das Spiel gesprochen haben und die Spieler gebrannt haben."

Zwei Wege in die Königsklasse

Abhaken und nach vorne schauen, heißt nun die Maxime bei RB. Schließlich bleiben nur noch zwei Tage Zeit bis zum Duell mit den Glasgow Rangers in einem dann wahrscheinlich brodelnden Ibrox Park. "Wir haben das erste Spiel 1:0 gewonnen, das war ein erster Schritt", sagte Gulacsi, "wir wissen, dass es heiß wird, aber wir müssen einfach unseren Fußball spielen - besser als in Gladbach. Dann haben wir eine gute Chance, ins Finale zu kommen."

Und damit hätte RB eine weitere Möglichkeit, das Basisziel dieser Saison zu erreichen.

Andreas Hunzinger

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