3. Liga

"Grütze zusammengespielt": Lukas Kwasniok trotz klarem Sieg sauer

FCS-Coach sieht nach 4:1 Verbesserungsbedarf

"Grütze zusammengespielt": Kwasniok trotz klarem Sieg sauer

Lukas Kwasniok bejubelt den Sieg des 1. FC Saarbrücken mit Doppeltorschütze Minos Gouras.

Lukas Kwasniok bejubelt den Sieg des 1. FC Saarbrücken mit Doppeltorschütze Minos Gouras. imago images

Der Jubel nach dem deutlichen Ergebnis gegen Duisburg war bei den Saarländern groß. Auch Kwasniok herzte Doppeltorschütze Gouras, sparte wenig später am Mikrofon von "Magenta Sport" jedoch nicht mit Kritik: "Wir waren vor dem Tor besser als der Gegner. Das ist aber auch das Einzige, wo wir besser gewesen sind als der Gegner."

Tatsächlich blieb der FCS in der ersten Halbzeit erschreckend blass und ließ gegen defensiv stabilisierte Duisburger Ideen in der Offensive vermissen. Dafür legten die Saarländer im zweiten Durchgang dank Kianz Froese und Gouras mit drei Toren innerhalb von elf Minuten einen wahrlich meisterhaften Sprint hin. Das Resultat: Platz fünf in der Tabelle mit zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz.

Trainersteckbrief Kwasniok
Kwasniok

Kwasniok Lukas

Kwasniok von Haltung enttäuscht

Doch Kwasniok konnte trotz des Ergebnis nicht über den Spielverlauf hinwegsehen: "Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals mit einer Mannschaft ein Spiel gewonnen zu haben und vor allem nicht in dieser Höhe, wo man so eine Grütze zusammenspielt." Der Coach hätte schon aufgrund des ungewohnten Anpfiffszeitpunkts um 17 Uhr ein schlechtes Gefühl gehabt. "Der Ablauf war nicht so perfekt, das muss ich dann auch auf meine Kappe nehmen. Zudem waren wir nicht nach erfolgreichen Aktionen in der Lage, die Haltung zu verändern. Das hat mich ein bisschen enttäuscht."

Normalerweise wäre er in der zweiten Hälfte gar nicht mehr auf dem Feld.

Lukas Kwasniok über Doppeltorschütze Minos Gouras

Dafür zeigten die Saarländer eine gnadenlos effiziente Chancenverwertung: Fast jeder Schuss ein Treffer. Auch Gouras traf zum zweiten Mal in Folge zweifach. "Normalerweise wäre er in der zweiten Hälfte gar nicht mehr auf dem Feld. Nicht, weil er die eine Chance vergeben hat, sondern weil mir seine Spielleistung nicht gefallen hat", so Kwasniok. Doch der 22-Jährige belehrte seinen Coach eines Besseren und schnürte innerhalb von vier Minuten den Doppelpack. "Genau deswegen bleibt er dann auf dem Feld, weil er einfach eine unglaubliche Dynamik hat", erklärte Kwasniok. Nach einer langwierigen Schulterverletzung sei Gouras nun wieder fit und eine "Bereicherung".

Aufstieg im Bereich des Möglichen?

Braucht es solch einen dreckigen Sieg, um möglicherweise den Durchmarsch in die 2. Bundesliga zu schaffen? Kwasniok nimmt das A-Wort nicht in den Mund, bestätigt aber: "Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir das Maximale versuchen zu erreichen. Das heißt, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen. Und die Jungs wissen auch: Das heute war einfach nichts." Am Schluss hätte die individuelle Qualität in den einzelnen Szenen entschieden, doch der 39-Jährige fügte warnend hinzu: "Aber das gelingt dir halt nicht immer. Zudem kommt, dass die Bank heute extrem gut funktioniert hat." So traf Froese kurz nach seiner Einwechslung - dabei hätte die verletzungsbedingte Auswechslung des Topscorers Shipnoski auch leicht ein Rückschlag für die Saarländer sein können.

Am Samstag erwartet der 1. FC Saarbrücken das nächste Kellerkind: Ein Sieg gegen den Tabellen-17. Uerdingen wirkt nach vier Siegen in Folge wie eine Pflichtaufgabe, könnte aber auch zum Stolperstein für die Kwasniok-Elf werden. Wie man den Favoriten ärgert, hat schließlich der MSV Duisburg in der ersten Hälfte erfolgreich gezeigt.

kon