2. Bundesliga

Grenzwertiges Videospielchen: 1. FC Nürnberg bindet Shuranov "länger"

Seit elf Jahren beim Club

Grenzwertiges Videospielchen: 1. FC Nürnberg bindet Shuranov "länger"

Identifiziert sich voll und ganz mit dem Club: Erik Shuranov.

Identifiziert sich voll und ganz mit dem Club: Erik Shuranov. imago images/HMB-Media

Um 15.52 Uhr dürfte so manchem Nürnberger Anhänger der Schock in die Glieder gefahren sein. Zu diesem Zeitpunkt veröffentlichte der neunmalige deutsche Meister ein rund eineinhalbminütiges Video, in dem mit trauriger Klaviermusik die besten Szenen des 19-Jährigen untermalt wurden. "Jetzt heißt es, den nächsten Schritt zu gehen", sagt Shuranov, ehe die Zeile "Danke, Shura!" eingeblendet wurde. Dazu noch die Worte: "Und viel Erfolg auf deinem weiteren Weg."

Zwei Videos und 30 Minuten Spannung

Sollte dem FCN also wieder einer seiner hoffnungsvollsten Talente von der  Stange gehen? Mitnichten. Denn das erste Video diente dem etwa 30-minütigen Spannungsbogen, ehe der Zweitligist die Nachricht verbreitete: "Shuranov verlängert." Die News kam wieder per Video, ergänzt um den entscheidenden Zusatz. "Es gilt den nächsten Schritt zu machen - und zwar hier!"

Bei den Anhängern stieß das grenzwertige "Videospielchen" auf ein geteiltes Echo. "Ihr wisst schon, dass ich einen Nervenzusammenbruch hatte gerade. Aber das ist ja normal als Clubfan!", schrieb einer. "Ihr macht mich fertig", ein anderer. Am Ende überwog wohl bei allen die Erleichterung.

Und damit zu den spärlichen Fakten: Zur Vertragslaufzeit machte der Club wie gewohnt keine Angaben, "länger", hieß es in der Mitteilung des Vereins vom Mittwoch nur. Dem Vernehmen nach lief Shuranovs alter Vertrag bis 2023.

Hecking nennt Shuranov ein Paradebeispiel

Dieter Hecking, Vorstand Sport des 1. FC Nürnberg, nannte Shuranov "ein Paradebeispiel, wie es für junge Spieler aus dem eigenen NLZ laufen kann - wenn sie bereit sind, auf und neben dem Platz akribisch an sich zu arbeiten".

Shuranov kam im Alter von acht Jahren zum FCN, ist schon seit über elf Jahren im Verein, durchlief sämtliche U-Mannschaften und kommt inzwischen auf 28 Einsätze in der 2. Bundesliga, in denen er neunmal traf. In der vergangenen Saison erzielte er fünf Tore - eines davon bei seinem Startelf-Debüt im Derby in Fürth -, in der laufenden schon vier Tore, zwei davon als Einwechselspieler. Und auch für die deutsche U 21 war er schon erfolgreich.

Keine Gedanken an andere Vereine

Damit dürfte er längst andere Vereine auf sich aufmerksam gemacht haben, doch der gebürtige Bamberger erklärte: "Seit ich denken kann, gab es immer nur den 1. FC Nürnberg." Shuranov identifiziert sich voll und ganz mit dem FCN. "Für mich stand außer Frage, dass ich beim Club weitermachen möchte. Hier habe ich mich in den letzten Jahren immer stetig entwickelt und möchte noch weiter an mir arbeiten."

cfl