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Hinter dem SSV Jeddeloh II liegt ein kurioses Wochenende. Die Ammerländer waren spielfrei, kletterten aufgrund der Niederlage von Weiche Flensburg gegen BW Lohne aber dennoch in der Tabelle auf den 3. Platz und liegen nur drei Punkte hinter dem Tabellenführer VfB Lübeck. Über einen möglichen, sensationellen, Aufstieg in die 3. Liga will beim SSV noch keiner so recht sprechen. Zumal die Bedingungen für den Profifußball beim Dorfklub wohl kaum erfüllt werden könnten. Ausgeschlossen wird jedoch auch nicht, dass im Frühjahr ein Lizenzantrag eingereicht wird. "Wenn wir im Dezember noch so gut stehen", erzählt Geschäftsführer Gerhard Meyer, "würde ich schon einmal einen Blick in die Unterlagen riskieren. Und wenn es nur zum Lernen ist."
An diesem Samstag hätten die Jeddeloher die Chance gehabt, sich im Idealfall mit einem Sieg bei Werder Bremen II in der Spitzengruppe festzusetzen. Die Partie ist jedoch verlegt worden - wegen Länderspiel-Abstellungen, wie der SV Werder vermeldete. Das Spiel wird nun am Mittwoch, 19. Oktober, nachgeholt. Anpfiff ist um 19 Uhr.
Zwei Wochenenden in Folge ohne Pflichtspiel bezeichnet Björn Lindemann als "Katastrophe". Der Cheftrainer des SSV erhielt am Dienstag eine Hiobsbotschaft, denn bei einer MRT-Untersuchung wurde bei Marcel Gottschling ein Sehnenabriss im Oberschenkel festgestellt. Der Außenbahnspieler wird operiert werden müssen und voraussichtlich bis zum Jahresende ausfallen. "Das ist für uns ein sehr großer Rückschlag, weil Gottschi eine enorme Qualität hat", so Lindemann.
Zugezogen hatte der 28-Jährige sich die Verletzung in der vergangenen Woche beim 3:1 im NFV-Pokal gegen Kickers Emden. In diesem Wettbewerb haben die Jeddeloher sich das ambitionierte Ziel gesetzt, nach 2018 zum zweiten Mal in den DFB-Pokal einzuziehen. Im Viertelfinale werden sie auf den TSV Havelse treffen. "Aber", sagt Lindemann, "ich habe auch keine Angst, mal gegen einen Drittligisten zu spielen. Auch so eine Mannschaft können wir an einem Sahnetag mal schlagen."
Gehofft wird, dass Gottschlings Ausfall durch Kasra Ghawilu aufgefangen werden kann. Dieser hatte sich Ende August den Kiefer gebrochen und musste operiert werden. Mittlerweile trainiert er zwar wieder mit, vermeidet aber noch Zweikämpfe. Mit einer Spezialmaske soll er alsbald auf dem Feld helfen können. Wenn der SSV wieder spielen darf ...