2. Bundesliga

Karlsruher SC verliert 1:4: "Haben ein richtig gutes Spiel gemacht"

KSC-Coach Eichner bedient: "Können wir uns sonst wo hin schmieren"

Gondorf trotz 1:4: "Haben ein richtig gutes Spiel gemacht"

Gute Leistung trotz 1:4? Für Jerome Gondorf kein Widerspruch.

Gute Leistung trotz 1:4? Für Jerome Gondorf kein Widerspruch. Getty Images

"Wir haben heute ein gutes Spiel abgeliefert", fand Sportchef Oliver Kreuzer im "Sky"-Interview nach Abpfiff. Stürmer Philipp Hofmann wählte wenig später das exakt gleiche Vokabular - und Mannschaftskapitän Jerome Gondorf drückte sich ebenfalls ähnlich aus. "Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht", bewertete der Mittelfeldspieler. Das Problem: Seine Mannschaft hatte gerade mit 1:4 verloren.

"Wir waren klar spielbestimmend", analysierte Gondorf dennoch. "Gefühlt wollte Aue gar nicht so viel." Die Spieldaten gaben ihm dabei Recht: Auf ganze 68 Prozent Ballbesitz war Karlsruhe gekommen, hatte zudem mehr Torschüsse abgegeben als der Gegner - der aber trotzdem am Ende deutlich gewann. "Wir haben uns heute definitiv selbst geschlagen, Aue hatte damit gar nicht so viel zu tun", haderte Gondorf. "Wir haben heute die Tore nicht gemacht, die wir machen müssen und hinten haben wir uns die Dinger selbst reingehauen."

Eichner sucht keine Ausreden: Spielglück "nicht verdient gehabt"

In der Tat hatte der KSC genügend Chancen gehabt, um deutlich mehr als nur ein Tor zu erzielen. Alleine zwei Einschussmöglichkeiten vor dem leeren Tor ließen die Badener liegen, Stürmer Hofmann vergab zwei weitere Hochkaräter - und als er dann in der stärksten KSC-Phase Mitte des zweiten Durchgangs zum vermeintlichen Anschlusstreffer traf, erkannte der VAR auf Abseits und das Tor ab. Kurz zuvor war durch den Videobeweis bereits ein Karlsruher Elfmeter zurückgenommen worden. "Das passt heute zum Spiel", meinte Hofmann. "Es war mega unglücklich am Ende."

Coach Christian Eichner wollte das fehlende Matchglück seines unnachgiebig anrennenden Teams aber nicht als Ausrede anerkennen. "Wenn du aus einem einfachen Einwurf ein Tor bekommst und die sich bietenden Chancen nicht nutzt, dann kommt auch nicht das Spielglück auf deine Seite", führte er aus. "Dann bekommst du keinen Elfmeter, dann reagiert der Gegner noch auf der Linie, dann ist es knapp Abseits." Alles in allem habe sein Team eben dieses fehlende Quäntchen Glück "auch nicht verdient gehabt für dieses Abwehrverhalten".

Das können wir uns sonst wo hin schmieren.

KSC-Coach Christian Eichner zur optischen Überlegenheit seines Teams

Vor der Partie hatte Karlsruhe gemeinsam mit Aue und Heidenheim noch die zweitbeste Defensive der Liga gestellt, im Erzgebirge mussten die Badener gleich vier Gegentreffer hinnehmen - und fanden durch die Bank weg klare Worte für ihre Defensivleistung. "So kannst du nicht verteidigen in der 2. Liga", machte etwa Kreuzer deutlich. Angreifer Hofmann nannte das Abwehrverhalten seines Teams "Begleitschutz" und stellte klar: "So kannst du keine Spiele gewinnen."

Besonders angesäuert reagierte Coach Eichner. "Im Fußball wird in der Box abgerechnet und wenn wir so ein Abwehrverhalten an den Tag legen wie bei den Gegentoren, dann haben wir auf der Punkteseite so gar nichts verloren" - und das, obwohl sein Team "90 Minuten auf ein Tor" gespielt habe: "Das können wir uns sonst wo hin schmieren."

mib

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