Bundesliga

Mario Götze zur BVB-Lage: "Ich kann das nicht erklären" - Borussia Dortmund kriselt sich zum Derby gegen Schalke

Borussia Dortmund kriselt sich zum Derby gegen Schalke

Götze zur BVB-Lage: "Ich kann das nicht erklären"

1:2 nach 1:0: BVB-Profi Mario Götze konnte den Leistungseinbruch in Abschnitt zwei im Duell mit Tottenham nicht erklären.

1:2 nach 1:0: BVB-Profi Mario Götze konnte den Leistungseinbruch in Abschnitt zwei im Duell mit Tottenham nicht erklären. imago

Selbst das Ende der 506 Minuten langen Torflaute von Pierre-Emerick Aubameyang konnte die in zuletzt fünf sieglosen Bundesliga-Partien entstandene Verunsicherung bei den Schwarz-Gelben nicht vertreiben. Denn als Jeremy Toljan in der 49. Minute einen fatalen Fehlpass spielte und sich Delle Alli die Möglichkeit zur Balleroberung bot, nahm das Dortmunder Unheil am Dienstag seinen Lauf. Am Ende vollstreckte Spurs-Star Harry Kane eiskalt, verbuchte damit das 1:1 und machte einen bis dato guten Auftritt des BVB auf einen Schlag zunichte.

Denn während die Elf von Trainer Peter Bosz in den ersten 45 Minuten überzeugte und durch den zuletzt suspendierten Aubameyang verdient das 1:0 verzeichnete, gefror nach dem 1:1-Gegentor das Blut in den Borussen-Adern - und taute nicht mehr auf. Am Ende stand nach einer erneuten Reihe von Abwehrfehlern ein 1:2 zu Buche - und die Gewissheit, seit nunmehr neun Pflichtspielen nur einen Sieg gelandet zu haben. Diesen gab es obendrein im DFB-Pokal gegen den vermeintlich leichtesten Gegner, gegen Drittligist Magdeburg (5:0).

Spielersteckbrief M. Götze
M. Götze

Götze Mario

Trainersteckbrief Bosz
Bosz

Bosz Peter

Ratloser Götze, ratloser Bosz

"Wenn wir das wüssten, was nach dem 1:1 passiert ist, dann wären wir schlauer", gab auch ein sichtlich enttäuschter Mario Götze direkt nach Schlusspfiff gegenüber "Sky" zu Protokoll. "Wir hatten eigentlich alles unter Kontrolle - und dann kriegen wir wie in Stuttgart (1:2; Anm.d.Red.) kurz nach der Pause ein Gegentor. Ich kann das selbst im Moment nicht erklären."

Ebenfalls keinen Ansatz hatte der Weltmeister bezüglich der zahlreichen individuellen Patzer im zweiten Durchgang parat: "Wir müssen uns alle ankreiden, dass wir nach einer 1:0-Führung noch gegen Tottenham zu Hause verlieren. Das darf uns einfach nicht passieren."

Spielbericht

BVB-Coach Bosz hatte in den ersten Momenten nach der Niederlage ebenfalls wenig Aufbauendes mitzuteilen: "Nach dem 1:1 hat den Spieler das Vertrauen gefehlt, weiter Fußball zu spielen. In der ersten Halbzeit haben wir das sehr ordentlich gemacht, da hatten wir kein Problem. Doch dann ist wohl die Angst in die Mannschaft gefahren, denn nach dem Gegentor war der Fußball nicht mehr gut." Die Anzahl der individuellen Patzer ließen den Niederländer, der an diesem Abend seinen 54. Geburtstag feierte, ratlos zurück: "Wenn solche Fehler gemacht werden, da braucht man nicht darüber reden - das ist schlecht. Fehler passieren im Fußball, doch wir dürfen davon nicht so viele machen."

Das wegweisende Derby

Borussia Dortmund

"Alle für den Derbysieg": Die BVB-Fans machen klar, um was es in der Bundesliga jetzt geht. imago

Und so geht das krisengeschüttelte Dortmund mit wenig Selbstvertrauen ins bevorstehende Ruhrpott-Derby gegen Erzrivale Schalke 04, das weiß auch Bosz: "Wenn eine große Mannschaft wie der BVB nicht mehr gewinnt, dann ist das Vertrauen von außerhalb nicht mehr groß. Das ist verständlich." Die Zielsetzung vor dem eminent wichtigen Duell am kommenden Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) ist derweil eindeutig, da macht auch der Coach keinen Hehl daraus: "Wir müssen das Derby gewinnen!" Wohlwissend, dass auch die arg enttäuschten Fans mit einem Sieg gegen S04 zumindest ein wenig versöhnt werden könnten.

Am Rande: Nur zwei deutsche Teams hatten nach dem 5. Spieltag der CL-Gruppenphase eine schlechtere Bilanz als Dortmund: Hamburg blieb 2006/07 ohne Punkte, Bayern kam 2002/03 auf einen Zähler. Werder holte 2010/11 ebenfalls zwei - in einer Gruppe mit Tottenham. Und: Der BVB kassiert zum ersten Mal in der CL-Gruppenphase zehn Gegentore in den ersten fünf Partien.

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