2. Bundesliga

Glatzel zwischen Freude und "absolutem Wahnsinn"

HSV-Torjäger sieht Fortschritt - und sich um ein Tor gebracht

Glatzel zwischen Freude und "absolutem Wahnsinn"

Hat hohe Erwartungen: HSV-Stürmer Robert Glatzel.

Hat hohe Erwartungen: HSV-Stürmer Robert Glatzel. IMAGO/Zink

In der 72. Minute hatte sich Glatzel im Zweikampf gegen Club-Verteidiger Christopher Schindler durchgesetzt und danach eiskalt zum vermeintlichen dritten Hamburger Treffer vollstreckt, ehe sich der Videoassistent einschaltete und Schiedsrichter Tobias Reichel in die Review-Area schickte. Tatsächlich wurde bei Betrachtung unter der Lupe sichtbar, dass der Angreifer, nachdem er den Ball an Schindler vorbeigelegt hatte, noch dessen Laufweg gekreuzt hatte. Auch nach Ansicht des Videomaterials bleibt Glatzel bei seinem ersten Gefühl aus dem Spiel heraus: "Ich gewinne den Zweikampf, lege den Ball vorbei und dann gibt es das Kreuzen. Für mich ist es unerklärlich, dass der VAR eingreift und dieses Tor aberkennt. Es ist ein absoluter Wahnsinn."

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Eigene Erwartungen erfüllt

Auch ohne Glatzels Tor fiel das alles entscheidende 3:0 noch, und der Endstand ist für ihn noch deutlich bedeutender als der eigene Treffer. "Es war genau das, was wir uns nach den letzten Wochen vorgestellt haben." In den drei vorangegangenen Partien hatte der HSV zwar auch immerhin fünf Punkte eingefahren, aber spielerisch nicht überzeugt. "Gegen Nürnberg", sagt Glatzel, "haben wir ein echtes Statement abgegeben. Es war ein super Schritt nach vorn." Einer, dem nun kein neuerlicher Rückschritt folgen soll und darf angesichts der stabilen Konkurrenz. "Es ist die Erwartung an uns selbst, so zu spielen", erklärt Glatzel.

Die andere Erwartung ist der direkte Aufstieg. Dass der 23. Spieltag die Tabelle zumindest dahingehend verändert hat, dass der HSV nun einen komfortablen Neun-Punkte-Vorsprung auf den Vierten hat, ist für Glatzel nur eine Randnotiz. "Das ist natürlich gut, aber wir wollen ja direkt aufsteigen." Und auf dem Weg zu diesem Ziel sind Darmstadt und Heidenheim sperrige Widersacher. "Wir drei ganz oben haben uns jetzt etwas abgesetzt, und die anderen beiden haben richtig Qualität."

Umso wertvoller ist es, dass Glatzel und der HSV am Samstag nicht nur die Punkte 46 bis 48 eingefahren, sondern diese auch mit einem klaren spielerischen Fortschritt garniert haben. Sebastian Wolff

Sebastian Wolff

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