Der Begriff von der Wende machte im Volkspark am abgelaufenen Wochenende nicht die Runde. Im Zusammenhang mit dem 1:0-Erfolg gegen Düsseldorf fiel immer wieder der Begriff "Reaktion". Weil alle Protagonisten beim HSV wissen: Den wirklichen Beweis, dass nun alles besser wird, können sie erst am kommenden Samstag erbringen.
HSV vor dritter Auswärtsreise zu einem Aufsteiger
Beim SV Wehen steht die dritte Auswärtsreise zu einem Aufsteiger nacheinander an. Die ersten beiden, in Elversberg und Osnabrück, endeten mit empfindlichen Rückschlägen - und brachten Grundsatzfragen auf den Tisch. Tim Walter hat diese vorerst mit einer deutlich härteren Gangart abgeräumt, am kommenden Wochenende wird es Hinweise geben, ob sie auch grundsätzlich beantwortet werden können.
Die letzten spiele des hsv in der 2. liga:
"Wir haben zweimal richtig auf die Fresse bekommen", sagt Robert Glatzel, "nach Elversberg hatten wir es uns schon in Osnabrück anders vorgestellt." Das 1:0 gegen den entthronten Spitzenreiter ordnet der Mittelstürmer deshalb als "enorm wichtig" ein. "Es war nicht alles perfekt, aber es war die richtige Reaktion." Wohl wissend, dass Spitzenspiele in einem bebenden Volkspark schon immer die Königsdisziplin dieser Mannschaft und anderer HSV-Kader der Vergangenheit waren.
Die Nagelprobe steht in Wiesbaden an und Glatzel spricht das so deutlich wie kein anderer an: "Es ist klar, dass es keine Überraschung und keine Ausreden mehr geben darf. Das ist uns bewusst, und ich gehe davon aus, dass uns das noch bewusster ist als vor Osnabrück. Wir sind jetzt von Anfang an gefordert."
Meffert sieht Düsseldorf als Gradmesser für den Fortschritt
Jonas Meffert ist der Überzeugung, dass Düsseldorf trotz des Status des Top-Teams bereits ein Gradmesser für den Fortschritt ist, denn: Der Mittelfeldabräumer und Chefstratege attestiert den Fortunen eine vergleichbare Herangehensweise wie zuvor den Neulingen aus dem Saarland und aus Niedersachsen. "Sie standen phasenweise sehr tief, die Spielweise war der von Elversberg und Osnabrück ähnlich. Deshalb kann man schon sagen, dass wir uns deutlich gesteigert haben im Vergleich zu den letzten Partien."
Und doch wird Meffert und Co. eine wirkliche Wende erst dann attestiert werden, wenn nun zumindest die dritte Reise zu einem Aufsteiger mit einem Dreier und einer Erledigung der Pflichtaufgabe endet. Denn bislang sieben Niederlagen bei Liganeulingen in 14 Anläufen seit dem Bundesligaabstieg 2018 sind ein ganz wesentlicher Grund dafür, dass der HSV auch im nunmehr sechsten Jahr immer noch zweitklassig ist.