Bundesliga

VfL Wolfsburg: Oliver Glasners gefährliches Signal an Yannick Gerhardt

Obwohl 26-Jähriger überzeugte, musste er wieder auf die Bank

Glasners gefährliches Signal an Gerhardt

Er musste zuletzt wieder zusehen: Yannick Gerhardt.

Er musste zuletzt wieder zusehen: Yannick Gerhardt. imago images

Oliver Glasner war voll des Lobes nach dem Heimspiel gegen RB Leipzig. 2:2 gegen den Titelkandidaten, zwei Torvorlagen von Yannick Gerhardt, der auf der für ihn ungewohnten Position des Zehners überzeugte. "Er macht das richtig gut, er ist sehr laufstark", urteilte der Trainer über den 26-Jährigen, der sich mitten im Entscheidungsprozess befindet. In Wolfsburg verlängern oder woanders einen neuen Karriereschritt starten, diese Frage will Gerhardt am liebsten bis Ende Januar entschieden haben.

Verbrieft ist das große Interesse des 1. FC Köln, seinen Ex-Spieler, der 2016 für 13 Millionen Euro nach Wolfsburg gewechselt war, ablösefrei zurückzuholen. Jedoch werden die Rheinländer noch lange keine Klarheit haben, in welcher Liga sie in der kommenden Saison spielen. Auch Hertha BSC ist dran an Gerhardt, der unter Bruno Labbadia in Wolfsburg aufblühte. Doch wie lange ist der unter Druck stehende Trainer noch in Berlin?

Weiteres Gespräch anberaumt

In den nächsten Tagen ist ein weiteres Gespräch zwischen Gerhardt-Berater Stephan Engels und VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke anberaumt. Wolfsburg will verlängern, muss das Gehalt jedoch reduzieren. Der Spieler wiederum wünscht die Perspektive, deutlich mehr Einsatzzeit als in dieser Saison zu bekommen. Phasenweise war der variable Mittelfeldmann wochenlang außen vor, dann nutzte er die Ausfälle diverser Mitspieler und machte in fünf Pflichtpartien hintereinander auf sich aufmerksam. Seine beste Leistung zeigte er gegen Leipzig (kicker-Note 2) - und landete in Mainz, als wieder alle Mittelfeldspieler zur Verfügung standen, prompt auf der Bank. Ein gefährliches Signal von Glasner im Poker um den eigenen Mann.

Der Trainer begründet den Startelf-Verzicht mit der englischen Woche, einer bewussten Rotation und dem Wunsch, gegen den Abstiegskandidaten aus Mainz mehr Kreativität durch Maximilian Philipp und Josip Brekalo auf dem Platz haben zu wollen. Letzterer freilich steckt - ganz im Gegensatz zu Gerhardt - tief in einem Leistungsloch. Probleme mit Gerhardt sieht Glasner dadurch aber nicht. "Yannick hat das super aufgenommen", erklärt der Coach.

Gerhardt will nicht mehr nur Notnagel sein

Gleichwohl könnte Glasners Entscheidung den Spieler, der grundsätzlich gerne in Wolfsburg bleiben würde, wieder verstärkt ins Grübeln bringen. Schließlich will er nicht mehr der Erste sein, der rausrotiert. Nicht mehr nur der Notnagel, der nur dann spielt, wenn andere ausfallen. Gerhardt möchte am liebsten 30 Spiele aufwärts in einer Saison bestreiten, Stammkraft und wichtig sein. Kann er das in Wolfsburg? Diese Frage muss Gerhardt nun für sich beantworten.

Thomas Hiete

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