Bundesliga

Spieler von Borussia Mönchengladbach verzichten auf Gehalt

Als erste Mannschaft im deutschen Profifußball

Gladbach-Profis verzichten auf Gehalt

Ausrichter des bislang einzigen Bundesliga-Geisterspiels: Borussia Mönchengladbach.

Ausrichter des bislang einzigen Bundesliga-Geisterspiels: Borussia Mönchengladbach. imago images

In einem Interview auf der Vereinswebsite gab Manager Max Eberl zu Protokoll, sich am Dienstag mit der Mannschaft aufgrund der Corona-Krise getroffen zu haben. "Die Spieler wissen, was los ist. Es ist ihr Job, sie haben sich schon selber informiert und sich Gedanken gemacht", wird er zitiert. "Die Mannschaft hat angeboten, auf Gehalt zu verzichten, wenn sie dem Klub und damit auch den Mitarbeitern helfen kann."

Der Verein sei nach Eberls Angaben auf dieses Angebot eingegangen. Außerdem haben sich der Trainerstab sowie die Direktoren und Geschäftsführer dem Verzicht angeschlossen. Mönchengladbach ist damit die erste Mannschaft im deutschen Profifußball, die sich zu dieser Maßnahme bereit erklärt. Nach kicker-Informationen will auch Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auf ein Drittel seines Gehalts verzichten.

"Ich bin sehr stolz auf die Jungs", so Eberl. "Sie wollen etwas an Borussia zurückgeben und damit auch an all die Fans, die uns unterstützen." Wie hoch der Anteil des Gehalts ist, auf das Spieler und Verantwortliche verzichten wollen, wurde nicht bekannt. Nach Informationen der "Rheinischen Post" soll der Verein mehr als eine Million Euro pro Monat einsparen.

Auch Kurzarbeit ein Thema

Finanz-Geschäftsführer Stephan Schippers hatte zuletzt eingeräumt, dass jedes Heimspiel ohne Zuschauer dem Verein einen Verlust von rund zwei Millionen Euro beschert. Bei einem Saison-Abbruch wären die Einbußen noch deutlich höher. Die Corona-Krise sei für Borussia Mönchengladbach "die schwierigste Situation seit 1999". Damals war der Verein erstmals aus der Bundesliga abgestiegen und daraufhin in unruhiges Fahrwasser geraten.

Um mit der aktuellen Lage umzugehen, zieht der Verein auch die Inanspruchnahme der Kurzarbeit in Betracht. "Wir sind dabei, das zu prüfen", verkündete Schippers. Von den anderen Bundesliga-Klubs forderte er ein allgemeines Bekenntnis, "in dieser Lage auch ohne Zuschauer zu spielen, denn es ist nicht realistisch, darauf zu hoffen, dass in den nächsten Wochen Spiele mit Zuschauern möglich sind." Die Borussia hatte vergangene Woche das erste und bislang einzige Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte gegen den 1. FC Köln ausgetragen (2:1).

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mib

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