Gladbachs Coach Daniel Farke musste nach der Nullnummer im Derby in Köln auf den gesperrten Koné (10. Gelbe) verzichten und ließ zudem Hofmann auf der Bank, der aus privaten Gründen unter der Woche nicht trainiert hatte. Ngoumou und Plea erhielten dafür ihre Chance von Anfang an.
Personelle Sorgen plagten auch Wölfe-Trainer Niko Kovac, da sich sowohl Baku als auch Wimmer beim 2:2 gegen den FC Augsburg jeweils ihre 5. Gelbe abgeholt hatten und nun folglich ausfielen. Kovac entschied sich für Felix Nmecha und Fischer als Ersatz.
Wolfsburg würde noch gerne das internationale Geschäft erreichen, daraus machen die Niedersachsen keinen Hehl - auf dem Platz ließ Wolfsburg dann auch Taten folgen. Vom Anpfiff weg waren die Wölfe präsent, griffig und lauffreudig. Das hatte zur Folge, dass Gladbach immer wieder unter Druck geriet, Marmoush prüfte Borussen-Keeper Omlin früh per Kopf (5.).
Bundesliga - 27. Spieltag
VAR kassiert Marmoushs 1:0 ein
Etwas später zappelte der Ball dann im Netz, Marmoushs Jubel über das vermeintliche 1:0 verstummte aber bald, denn beim VAR-Check wurde eine knappe Abseitsstellung des Ägypters festgestellt (10.).
Es blieb folglich beim 0:0 - und überlegenen Wölfen, die vor allem läuferisch viel aktiver waren als die Borussen; nach einer halben Stunde war Wolfsburg über drei Kilometer mehr gelaufen. Das Problem: Im Schlussdrittel fehlte es jedoch an Konsequenz und Genauigkeit, weshalb klare Abschlüsse seitens der Gäste Mangelwaren waren.
Casteels lädt Gladbach ein
Von Gladbach wiederum war offensiv lange Zeit gar nichts zu sehen, doch dann lud Casteels die Fohlenelf mit einem schlampigen Pass auf Arnold ein. Stindl spritzte dazwischen und nahm sofort Thuram mit, der wiederum Landsmann Ngoumou fand. Der Franzose traf per Schlenzer zum 1:0 und stellte den Spielverlauf damit auf den Kopf (34.).
Der Treffer flößte den Hausherren Selbstvertrauen ein und sorgte zugleich wieder für bessere Stimmung auf den Tribünen, wo sich zuvor ob des mäßigen Niveaus Unzufriedenheit mitsamt einigen Pfiffen breitgemacht hatte. Am Halbzeitstand änderte sich wiederum nichts mehr.
Omlin verhindert schnellen Ausgleich
Unmittelbar nach Wiederanpfiff bot sich Svanberg die Gelegenheit zum Ausgleich, doch Omlin wusste das mit einer klasse Parade zu verhindern (47.). In der Folge präsentierten sich die Fohlen defensiv stabil und ließen nichts mehr anbrennen, zugutekam ihnen dabei die Planlosigkeit der Wölfe. Insgesamt war das Niveau des Spiels nicht allzu hoch - wenig Spielfluss, viele Unterbrechungen prägten das Bild.

Gut gelaunt: Marcus Thuram freut sich über seinen Treffer zum 2:0. IMAGO/jdp
Nachdem Kovac Paredes und Waldschmidt für Arnold und Svanberg gebracht hatte (59.), folgte der nächste Nackenschlag: Ngoumous Flanke vom rechten Strafraumeck legte Plea mit Übersicht per Kopf ab für Thuram, der sich bedankte und zum 2:0 einnickte (63.). Das Tor war ein Wirkungstreffer, von dem sich die Niedersachsen nicht mehr erholten.
Die Borussia führte ihre tolle Serie gegen die Niedersachsen also fort, ist seit mittlerweile sieben Spielen gegen Wolfsburg ungeschlagen (3-4-0) und kann nun am kommenden Samstagabend mit frischem Selbstvertrauen ins Topspiel bei der Frankfurter Eintracht (LIVE! ab 18.30 Uhr bei kicker) gehen. Wolfsburg wiederum ist abermals sonntags dran, ab 19.30 Uhr wird es für die Niedersachsen zu Hause gegen Bayer 04 Leverkusen ernst.