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Benefizspiel im Borussia-Park: Ukraine gewinnt bei Gladbach

Osteuropäer feiern gelungenes Comeback

Benefizspiel im Borussia-Park: Ukraine gewinnt bei Gladbach

Der Ukrainer Oleksandr Pikhalionok dreht nach seinem Siegtor gegen Gladbach jubelnd ab.

Der Ukrainer Oleksandr Pikhalionok dreht nach seinem Siegtor gegen Gladbach jubelnd ab. IMAGO/Jan Huebner

Anders als sonst stand das Sportliche am Mittwochabend im Borussia-Park vor 20.223 Zuschauern nicht im Mittelpunkt - zumindest auf Seiten von Borussia Mönchengladbach. Denn der Bundesligist sendete mit dem Testspiel gegen die Ukraine "ein wichtiges Zeichen der Solidarität": Die Einnahmen der Partie gehen an Menschen aus und in der Ukraine.

Auch bei der Ukraine standen Aspekte der Solidarität und der Mitmenschlichkeit angesichts des Krieges in der Heimat ganz oben: Der ehemalige Box-Weltmeister Wladimir Klitschko, Bruder des Kiewer Bürgermeister Witali, sprach per Video zu den Zuschauern. Für die Osteuropäer war es das erste Länderspiel seit dem Beginn der Kriegshandlungen in der Heimat  - und damit auch ein Härtetest auf das anstehende WM-Play-off-Spiel am 1. Juni gegen Schottland.

Dementsprechend standen auch etliche bekannte Namen in der Startelf der Ukrainer. Jene bestand aus Spielern von Dynamo Kiew wie Serhiy Sydorchuk, Mykola Shaparenko, Vitaliy Buyalskyi oder von Schachtar Donezk wie Yukhym Konoplia, Taras Stepanenko und Mykhaylo Mudryk. Die wichtigsten im Ausland beschäftigten ukrainische Profis fehlten aber noch, da der Ligabetrieb in den großen europäischen Ligen noch läuft. Bei den Gladbachern brachte Coach Adi Hütter im Vergleich zum 1:1 in Frankfurt sieben neue Spieler: Sommer, Ginter, Elvedi, Herrmann, Reitz, Scally und Noß begannen für Sippel, Beyer, Bensebaini, Lainer, Neuhaus, Netz und Embolo.

Mudryk belohnt die Ukraine für starke Anfangsphase

Besser in die Partie kamen die Ukrainer, die ihre anfängliche Dominanz auch gleich in die Führung ummünzen konnten. Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld war Mudryk schneller als der zu zögerlich eingreifende Ginter. Mudryk umkurvte auch noch Sommer und schob lässig zum 1:0 ein (9.). Nur drei Minuten später war Mudryk erneut zur Stelle, doch dieses Mal war Sommer bei dem Distanzschuss auf dem Posten (12.).

Erst danach fand die Borussia besser in die Partie, Noß glich in der 13. Minute für die Borussia aus. Es folgte eine kleine Druckphase der Gladbacher, doch ein Treffer Pleas fand in der 30. Minute wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung. Dann waren es die Ukrainer, die wieder das Kommando übernahmen: In der Nachspielzeit verhinderte Sommer gegen Shaparenko mit einer Glanztat einen Rückstand zur Pause (45.+2).

Hütter bringt acht Neue - Pikhalionok sorgt für die Entscheidung

Acht neue Spieler wechselte Hütter zu Wiedereinpiff ein: Lainer, Bennetts, Bensebaini, Embolo, Neuhaus, Koné, Netz und Sippel kamen für Ginter, Friedrich, Herrmann, Hofmann, Stindl, Noß, Plea und Sommer - spielbestimmend blieben aber die Ukrainer. Für eine erste Gefahrensituation sorgte einmal mehr der agile Torschütze Mudryk, doch Ginter konnten dessen Hereingabe in der 52. Minute klären.

Die Ukraine blieb aktiver, doch die Gladbacher hielten gut dagegen. So dauerte es bis in die Schlussphase, bis den Osteuropäern die Entscheidung gelang. Nach einer schönen Kombination zog der eingewechselte Pikhalionok trocken mit links ab und traf ins rechte untere Toreck (82.). Bis zum Abpfiff hätte die Ukraine sogar noch erhöhen können, doch bei einem Distanzschuss war Sippel auf dem Posten, der anschließende Nachschuss ging rechts vorbei (90.).

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