Gladbachs neuer und von RB Salzburg gekommener Trainer Marco Rose hatte vergangenes Wochenende beim Debüt an der Seitenlinie ein knappes 1:0 im DFB-Pokal bei Zweitligist SV Sandhausen notiert - und setzte nun beim ersten Auftritt in der neuen Bundesliga-Saison auf etliche etablierte Kräfte wie Kapitän Sommer, Abwehrmann Ginter, Zakaria, Neuhaus oder Plea. Doch auch drei Neuzugänge bekamen direkt die Chance: Lainer (RB Salzburg), Markus Thuram (EA Guingamp, Sohn von Frankreichs Weltmeister Lilian Thuram) und Embolo (Schalke 04). Letzterer traf somit direkt auf seinen ehemaligen Arbeitgeber. Strobl (Knieprobleme), Hofmann (Innenbandriss im Knie), Jantschke (Rückenprobleme), Kramer (Aufbautraining) und Stindl (Aufbautraining) fehlten.
Schalkes ebenfalls neuer Coach David Wagner (früher Dortmund II, Huddersfield Town) war derweil mit einem klaren 5:0 im DFB-Pokal bei Viertligist SV Drochtersen/Assel in die Spielzeit gestartet - und vertraute im Borussia-Park auf Schützlinge wie Kapitän Nübel, Nastasic, Mascarell, McKennie, Harit oder Burgstaller. Von den Sommertransfers dabei? Kenny (FC Everton) und Raman (Düsseldorf). Bentaleb, Insua, Konoplyanka (jeweils nicht berücksichtigt), Kabak, Schöpf (jeweils Trainingsrückstand) oder der kurzfristig fehlende Serdar (leichte Kniebeschwerden) waren nicht mit von der Partie.
Raman lässt die beste Chance liegen
Was beide Trainer außerdem feststellen mussten: Ihre Teams agierten über die ersten 45 Minuten mit reichlich Respekt vor dem Gegner, lieferten sich im Mittelfeld zahlreiche Duelle um den Ball. Kurzum: Es lief wenig zusammen. Zweikämpfe, Fehlpässe und auch falsche Entscheidungen in aussichtsreichen Positionen dominierten im ersten Abschnitt nahezu ausschließlich. Das führte beinahe zu einer frühen Großchance für Gladbach, nachdem S04-Keeper Nübel seinen Mitspieler Mascarell mit einem unnötigen Flachpass in arge Bedrängnis brachte. Embolo konnte die Kugel aber nicht erobern (6.).
Es war einfach vieles Stückwerk, wenngleich sich doch auch für die Königsblauen zwei Möglichkeiten boten - jeweils für Raman: Erst schoss der ehemalige Düsseldorfer aus bester Lage drüber (6., Schuss noch abgefälscht), dann wurde der pfeilschnelle Angreifer von Burgstaller bedient und durfte allein auf den Gladbacher Strafraum zueilen. Dort angekommen verzog Raman allerdings komplett, traf die Kugel nicht richtig (27.). Und die Fohlen? Die Elf vom Niederrhein verzettelte sich insgesamt zu häufig (Thuram sowie Plea zum Beispiel einige Male) und kam vor der Pause lediglich noch einmal durch Neuhaus zu einem ordentlichen Abschluss (41.).
Bundesliga, 1. Spieltag
Plea verzweifelt am Pfosten
In den zweiten 45 Minuten verbuchte direkt mal Thuram einen ordentlichen Abschluss (48.) nach einem ersten, gut vorgetragenen Angriff der Borussen. Das erste Zeichen für eine weitaus kurzweiligere zweite Hälfte - und das zweite folgte sogleich: Nach einem starken Tackling spielte Nastasic vor dem eigenen Strafraum einen fatalen Fehlpass, der letztlich dazu führte, dass Plea frei vor dem Tor auftauchte und schoss. Sein Abschluss fand aber nur den linken Pfosten (54.). Auf der anderen Seite schoss Nastasic in Sommers Arme (59.), ehe wiederum gegenüber Benes zu zentral abzog (71.).
Traf zu Beginn der zweiten Hälfte nur den Pfosten: Gladbachs Alassane Plea (hier gegen Weston McKennie). imago images
Insgesamt blieb es allerdings auch im zweiten Abschnitt eine äußerst zähe Angelegenheit. Sowohl Gladbach als auch Schalke ließen einiges vermissen, äußerst disziplinierte Abwehrreihen standen zudem zumeist extrem sicher. Zumeist: Stambouli nämlich hantierte einmal viel zu lässig und ermöglichte BMG-Profi Thuram so eine Chance. Nübel war aber zur Stelle (73.).
Schon ein Punkt mehr als beim Horror-Start 2018
Mit der Hereinnahme von Gladbachs Publikumsliebling Raffael gab es sogar noch eine kleine Schlussoffensive. Direkt nach seiner Einwechslung prüfte der Brasilianer Torwart Nübel (77.), auf der anderen Seite feuerte Caligiuri drüber (78.). Dann offenbarte S04 plötzlich Lücken in der Defensive, die Plea nicht zu nutzen wusste (81., Parade von Nübel). Viel mehr passierte nicht mehr - und so blieb es beim 0:0.
Mönchengladbach, das sich sicher etwas mehr ausrechnete, gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Mainz. Für Schalke, das schon jetzt einen Punkt mehr auf dem Konto hat als nach dem katastrophalen Start 2018 (fünf Niederlagen zum Start), geht es ebenfalls am Samstag (20.30 Uhr) weiter. Dann gastiert Meister Bayern München in der Veltins-Arena.