Gladbachs Trainer Andre Schubert wechselte nach dem bitteren 3:4 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Werder Bremen einmal aus: Defensivmann Elvedi spielte für den offensiver ausgerichteten Dahoud, der sich mit einem Platz auf Bank abfinden musste. Darmstadts Coach Dirk Schuster hatte unter der Woche ebenfalls das Pokal-Aus zu verdauen, musste aber mit der Leistung seiner Schützlinge beim 0:1 beim FC Bayern nicht unzufrieden sein. Drei Wechsel gab's dennoch: Die wieder genesenen Caldirola und Rosenthal sowie Holland fanden sich in der Startelf anstelle von Rajkovic, Junior Diaz und Vrancic wieder.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein offenes Duell, in dem die Hausherren zwar rasch mehr Spielanteile erhielten, die Lilien aber wiederum konstant gefährlich waren. Es war ein überraschend offensiv geführtes und zugleich temporeiches Duell, in dem der SVD über Kempe (6.) die ersten Akzente setzte.
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Danach meldeten sich die Fohlen zu Wort, die aber durchaus Probleme hatten mit dem körperlichen Spiel der Lilien, die defensiv mit einer variablen Abwehrreihe, die von Viererkette bis zur Sechserkette alles parat hatte. Der agile Johnson entpuppte sich jedoch als Initiator von zwei vielversprechenden Möglichkeiten der Gastgeber (Stindl, 11.; Raffael, 24.). Aus einem Einwurf entsprang dann allerdings die Führung der Hessen: Wagner setzte sich im Luftduell gegen Elvedi durch und verlängerte per Kopf zu Heller, der reaktionsschneller als Korb war und mit einem satten Rechtsschuss aus Nahdistanz zum 1:0 traf (28.).
Gladbacher Anhänger konnten anschließend das Gefühl bekommen, dass sich alles gegen ihr Team verschworen hatte, so sah Xhaka auch noch glatt Rot! Niemeyer provozierte den Schweizer, indem er abseits des Balles nachhakelte. Xhaka fiel darauf rein und erlaubte sich eine klare Tätlichkeit: Schiedsrichter Benjamin Brand entschied anschließend auf Platzverweis für Xhaka und Gelb für Niemeyer.
Auf und ab im Borussia-Park: Gladbach packt's in Unterzahl

Abflug: Schiedsrichter Benjamin Brand zeigt Xhaka (2.v.r) Rot. Getty Images
Darmstadt hatte praktisch alles in der Hand, konnte die Führung dann aber trotz Überzahl in einer extrem hektischen Schlussphase der ersten Hälfte nicht erfolgreich verteidigen: Caldirola legte unfreiwillig für Stindl auf, der gekonnt aus 18 Metern mit links zum 1:1-Pausenstand einnetzte (44.).
Nach Wiederanpfiff machten die Fohlen den Borussia-Park zum Tollhaus, denn Nordtveit schlenzte einen 18-Meter-Freistoß um die Mauer herum direkt ins Tor zum 2:1 (51.). Das Blatt hatte sich gewendet, doch Darmstadt bewies anschließend, dass es auch Offensive kann. Die Lilien erhöhten das Risiko und kamen nun ihrerseits zum Ausgleich: Heller durfte am rechten Strafraumeck unbedrängt flanken und fand in der Mitte den freistehenden Wagner, der aus fünf Meter per Kopf das 2:2 erzielte (67.).
Alles war wieder offen, die Lilien wollten mehr, sprich Alles; doch Heller kam eine Fußbreite gegen Sommer zu spät (72.). Schubert reagierte und stärkte die eigene Defensive, brachte Brouwers für Hazard (73.). Am Spielverlauf änderte sich aber nichts: Es blieb emotional, umkämpft, sehr hektisch und mit Chancen auf beiden Seiten. Nachdem Rosenthal aus vielversprechenden Position knapp links vorbei geköpft hatte (81.), spielte Stindl auf der Gegenseite einen Traumpass in die Gasse auf Wendt, der frei vor Mathenia auftauchte und diesem keine Chance ließ - 3:2 (86.). Die Hessen warfen danach noch einmal alles nach vorne, konnten die Niederlage aber nicht mehr abwenden.
Nach der Winterpause geht es für Borussia Mönchengladbach am Samstag (23. Januar, 18.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund wieder los, Darmstadt ist zuvor bei Hannover 96 gefordert (15.30 Uhr).