Ohne Sebastiaan Bornauw (wartet auf seine Wirbelsäulen-OP), Jonas Hector (muskuläre Probleme) sowie die angeschlagenen Marius Wolf (Sprunggelenk), Noah Katterbach und Ismail Jakobs (beide muskuläre Probleme) ging es los, dazu fehlten mit Florian Kainz und Sebastian Andersson am Dienstag noch die beiden Langzeitverletzten, deren Comeback nicht absehbar ist.
Angesichts dieser personellen Probleme kommt die Diskussion über die taktische Ausrichtung des 1. FC Köln nun zur Unzeit. Während Trainer Markus Gisdol jeden Tag nach aktuellem Krankenstand eine neue Formation puzzeln muss, verlangt die Öffentlichkeit nach einer offensiveren Spielweise. Doch gerade gegen den Rekordmeister klingt wie Hohn, was gegen Gegner wie den VfB Stuttgart durchaus als berechtigte Kritik durchgeht.
Leidenschaft, Laufbereitschaft, gegenseitige Hilfe
Ob der FC mit mehr Mumm nach vorne gegen die Schwaben gepunktet hätte, ist nicht zu belegen. Die letzten 20 Minuten lassen immerhin darauf schließen, dass die Kölner in der Lage sind, sich Chancen heraus zu spielen. Doch klar ist auch: Gegen die Bayern sind andere Rezepte gefragt. Es wird in München darum gehen, einen Gegner zu entnerven, das Spielfeld so eng wie möglich zu halten und die Räume vor dem eigenen Tor zu verdichten. Leidenschaft, Laufbereitschaft, gegenseitige Hilfe sind angesagt. Findet man über Ballgewinn-Aktionen den Weg Richtung Neuer - umso besser. Verlassen sollte man sich darauf allerdings nicht.
Diskutiert wurde am Wochenende die Rolle von Stürmer Emmanuel Dennis. Der 23-jährige Nigerianer - Leihgabe vom FC Brügge - läuft viel, sucht die Zweikämpfe, will für die Mannschaft arbeiten. Aber er zeigt auch gerne mal seinem Frust über misslungene Aktionen, eigene wie die seiner Mitspieler. Ein Unding in einer Situation, in der eine Menge über den Teamgeist läuft. Markus Gisdol sprach es an: "So eine Körpersprache gefällt unserem Team nicht. Es geht nur dann, wenn wir es gemeinsam lösen."
Diese Gemeinschaft ist am Samstag gefragt. Punkten gegen die Spitzenteams, das können die Kölner - was gegen Dortmund, Leipzig, Wolfsburg oder Mönchengladbach geklappt hat, kann auch gegen die Bayern klappen. Auch wenn zu Beginn der Trainingswoche noch niemand so recht daran glauben will.