Was er im Trikot der deutschen Nationalmannschaft verpasste, als er gegen Frankreich und Peru jeweils eine große Kopfballchance ausließ, holte Ginter gegen Schalke nach. Eckball Jonas Hofmann, Kopfball, 1:0. "Aller guten Dinge sind drei", lachte Ginter nach dem Abpfiff am Samstagabend und verriet das Geheimnis, warum er es gegen die Schalker besser machte als bei der DFB-Auswahl. "Auf der Rückfahrt vom Peru-Spiel habe ich mir Tipps von Miro Klose abgeholt und außerdem Videos von Sergio Ramos angeschaut. Beide sind ja nicht ganz so schlechte Kopfballspieler. Und anscheinend hat es geholfen."
Hecking: "Er reift immer mehr zur Persönlichkeit"
Ginters ständig steigender und mittlerweile riesiger Wert für die Gladbacher Mannschaft hängt zu einem Teil mit seiner Torgefährlichkeit bei den Standardsituationen zusammen. Wichtiger und entscheidender aber bleibt seine Zuverlässigkeit im Kerngeschäft als Verteidiger. Da hat sich der frühere Dortmunder nicht nur auf sehr gutem Niveau stabilisiert, sondern nach Ansicht von Sportdirektor Max Eberl und Trainer Dieter Hecking noch einen weiteren Entwicklungsschritt genommen. "Er hat eine unglaubliche Präsenz und eine unwahrscheinlich positive Ausstrahlung auf dem Platz. Er zieht die anderen mit. Er reift immer mehr zur Persönlichkeit", lobte Hecking.
Bei den Borussen steht Ginter im Abwehrzentrum seinen Mann. Bei Bundestrainer Joachim Löw hingegen ist er zunächst einmal rechts in der Viererkette gefragt. Das müsse aber nicht in Stein gemeißelt sein, meint Hecking mit Blick auf Ginters Leistungen. "Wenn er so eine Präsenz hat wie gegen Schalke, dann kann Matze nicht nur als Rechtsverteidiger für die Nationalmannschaft interessant sein - dann kann er dort sicherlich auch ein guter Innenverteidiger sein."