Am Ende kochten die Emotionen über. Ein unberechtigter Elfmeter, den auf Seiten des FC Augsburg alle mit "Wahnsinn" beschrieben, den Rafal Gikiewicz aber hielt. Und bereits sein zweiter in dieser Spielzeit, beim 1:2 gegen Mainz hatte diese Großtat jedoch keine Punkte beschert. "Auf die Emotionen im ganzen Stadion war der gehaltene Elfmeter eine perfekte Reaktion. Ich freue mich, dass ich jetzt zwei von zwei Elfern in dieser Saison gehalten haben, und wir nun sechs Punkte auf dem Konto haben. Aus dem Spiel können wir viel Selbstvertrauen tanken", sagte der gefeierte Torhüter, der schon zuvor von den Bremer Fans hinter seinem Tor provoziert worden war, mit seinen Gesten aber auch nicht zur Deeskalation beigetragen hatte. Der Pole ist und bleibt ein streitbarer Profi, der aktuell aber mächtig mit Leistung argumentiert. Schon den 2:1-Auswärtssieg in Leverkusen hatten die Augsburger zum Großteil dem 34-Jährigen zu verdanken, ohne ihn sähe es düster in der Tabelle aus.
Fast unter ging dadurch die starke Leistung von Mergim Berisha, den der FCA zwei Tage vor Ende des Transferfensters von Fenerbahce mit Kaufoption ausgeliehen hatte. Der 24-Jährige deutete in seinem zweiten Bundesligaspiel mehr als nur an, dass er der bis dato so lahmen Offensive der Mannschaft von Enrico Maaßen deutlich auf die Sprünge helfen kann.
An nahezu jeder gefährlichen Aktion war der gebürtige Berchtesgadener beteiligt. Sei es per dynamischem Lauf über den linken Flügel (2.), per Eckball (26.) oder in zentraler Stürmerposition, als er den Ball gekonnt über Torwart Zetterer hob, allerdings an der Latte scheiterte (76.). Dafür hatte der U-21-Europameister am Tor des Tages in der 63. Minute entscheidenden Anteil, als er vom rechten Flügel aus Torschütze Ermedin Demirovic perfekt bediente. Szenen, die belegen: Berisha ist für seine Gegner schwer zu greifen. Ein flexibler Offensivspieler, wie ihn der FCA gesucht und nach den ersten Eindrücken gefunden hat.