Qualifikation

Granit Xhaka mit deutlichen Worten nach Remis gegen Kosovo

Eidgenossen geben drei Punkte erneut spät aus der Hand

Gekicke "im Park": Xhaka kritisiert Schweizer Trainingsleistung scharf

Gab mit der Schweiz tief in der Nachspielzeit den Sieg gegen Kosovo aus der Hand: Granit Xhaka.

Gab mit der Schweiz tief in der Nachspielzeit den Sieg gegen Kosovo aus der Hand: Granit Xhaka. IMAGO/justpictures.ch

"Ich probiere jetzt, ein bisschen ruhiger zu bleiben und nicht allzu schlechte Worte zu finden, weil dann geht es nach hinten los", lauteten die Worte von Granit Xhaka zum Ende der Fragerunde nach dem 2:2 in der kosovarischen Hauptstadt Pristina. Jene Aussage widersprach sich jedoch durchaus mit den zuvor geäußerten Feststellungen des Schweizer Kapitäns, für den der enttäuschende Auftritt der Mannschaft nicht unerwartet kam.

Xhaka sieht schwache Trainingsleistung als Hauptgrund an

"Im Training war kein Rhythmus, im Training war kein Tempo, im Training war sehr wenig Konzentration und so haben wir auch gespielt", erklärte Xhaka nach der Partie, in der die Nati wie auch schon beim vorausgegangenen 2:2 gegen Rumänien den Sieg spät aus der Hand gegeben hatte. Und in der Tat, wie der Leverkusener Mittelfeldmann treffend anmerkte, war im Spiel der Schweizer "sehr, sehr, sehr wenig Tempo gewesen", was den 30-Jährigen im Nachgang an "ein Freundschaftsspiel" oder freizeitliches Gekicke "im Park" erinnerte. 

Neben der trägen Spielweise kritisierte der 115-malige Nationalspieler, der mit vier weiteren Einsätzen in der Liste der Schweizer Rekordspieler nicht nur an Heinz Hermann vorbeiziehen, sondern damit auch an die Spitze der Statistik klettern würde, darüber hinaus die Naivität des Teams in den Schlussminuten: "Ob gegen Rumänien zu Hause oder heute gegen Kosovo. Anstatt den Ball zu behalten, vielleicht an die Eckfahne zu gehen, wollen wir noch das dritte Tor suchen und dann kriegst du halt so ein dummes Tor." Mit dem letzten Angriff der Partie hatte Stürmer Vedat Muriqi den Gastgebern mit seinem zweiten Treffer des Abends in der vierten Minute der Nachspielzeit noch das Remis gesichert.

Pflichtübung gegen Andorra

Dank der Siege gegen Belarus (5:0), Israel (3:0) und in Andorra (2:1) rangiert die Schweiz zwar weiterhin auf dem ersten Rang in Gruppe I der EM-Qualifikation, aufgrund der beiden jüngsten Punktverluste beträgt der Abstand auf Rumänien und Israel jedoch nur noch zwei beziehungsweise drei Zähler. Ein "Glück" für die Eidgenossen, so Xhaka, steht am Dienstag (20.45 Uhr) nun das Heimspiel gegen Andorra auf dem Programm "und nicht gegen eine größere Nation".

Nichtsdestotrotz: Mit einem ähnlichen Auftritt wie am Samstagabend werden sich die Schweizer auch gegen den 154. der FIFA-Weltrangliste mühen.

jko

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