Bundesliga

Geimpfte könnten beim BVB künftig im Vorteil sein

Klub wirbt aktiv darum, sich impfen zu lassen

Geimpfte könnten beim BVB künftig im Vorteil sein

Stand jetzt dürften 22.033 Fans in den Signal Iduna Park - Geimpfte auch bei einer Inzidenz über 35.

Stand jetzt dürften 22.033 Fans in den Signal Iduna Park - Geimpfte auch bei einer Inzidenz über 35. imago images/Krystof Kriz

Ein Foto mit dem DFB-Pokal – und eine Impfung dazu: Diese Möglichkeit gibt es noch bis zum 31. Juli im Signal Iduna Park. Angeboten wird dieses Paket, das auf Wunsch auch einen Spaziergang durchs Stadion beinhaltet, von Borussia Dortmund in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und der Stadt Dortmund. Mehr als 2000 Menschen haben das Angebot bislang genutzt.

Der Klub möchte durch die Sonderaktion seinen Teil dazu beitragen, die Impfquote in der Bevölkerung zu erhöhen und dadurch die Corona-Pandemie zu überwinden. Und natürlich stecken auf Eigeninteressen dahinter, litt die wirtschaftliche Situation des BVB doch merklich unter den pandemiebedingten Einschränkungen der vergangenen fast anderthalb Jahre.

Erst wenn wieder hohe Zuschauerauslastungen in den Stadien möglich sind, ist an eine Besserung zu denken. Nicht nur beim BVB, sondern bei allen Klubs. Für die kommenden Bundesliga-Spielzeit kalkuliert die Borussia mit einer durchschnittlichen Auslastung von 60 Prozent. "Aber auch damit werden wir keine schwarzen Zahlen schreiben", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Mittwoch im Trainingslager des Klubs in Bad Ragaz (Schweiz).

Derzeit kann der BVB mit 22.033 Zuschauern planen

Aufgrund der Corona-Schutzverordnung, die derzeit in NRW gilt, kann der BVB für den Bundesliga-Auftakt gegen Eintracht Frankfurt (14. August) und den Supercup gegen den FC Bayern (17. August) mit jeweils 22.033 Fans planen, also mit einem Drittel der bei internationalen Spielen bestehenden Kapazität (66.099 Sitzplätze). Das gilt selbst dann, wenn bis dahin die Inzidenz in Dortmund und den angrenzenden Landkreisen die Marke von 35 überschreitet.

Geimpfte wären in diesem Fall allerdings deutlich im Vorteil. Denn in der Corona-Schutzverordnung des Landes NRW steht für den Fall, dass die Stufe 2 erreicht wird (35 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohner), dass die dann bestehende Grenze von 1000 Zuschauern nur für Getestete gilt: "Immunisierte Personen werden nicht eingerechnet", heißt es in Paragraf 3, Absatz 3, Satz 5 der Verordnung. Wer also vollständig geimpft ist, dürfte gegen Frankfurt und München auch bei einer Inzidenz jenseits der 35-Marke rein – bis die Grenze von 22.033 Zuschauern erreicht ist. Auch das dürfte für den einen oder anderen Fan durchaus ein Anreiz sein, sich impfen zu lassen.

Und auch in der ferneren Zukunft dürfte der Impfstatus Vorteile bringen: "Wir als Veranstalter sollten das Recht haben, dass wir sagen, wen wir reinlassen", forderte Watzke am Mittwoch. Wer nicht immunisiert ist, muss als künftig durchaus damit rechnen, dauerhaft draußen bleiben zu müssen.

Matthias Dersch