2. Bundesliga

Gegen Lieblingsgegner: Castro sorgt für Stuttgarter Erleichterung

VfB freut sich über Comeback-Sieg gegen HSV

Gegen Lieblingsgegner: Castro sorgt für Stuttgarter Erleichterung

Moment des Glück: Gonzalo Castro (Mi.) dreht nach seinem 3:2 in der Nachspielzeit jubelnd ab.

Moment des Glück: Gonzalo Castro (Mi.) dreht nach seinem 3:2 in der Nachspielzeit jubelnd ab. picture alliance

"Es war heute eine Achterbahnfahrt mit großen Höhen und Tiefen", erklärte Pascal Stenzel, der in Abwesenheit von Daniel Didavi (Gelb-Rot-Sperre) und Marc Oliver Kempf (Bank) die Kapitänsbinde bei den Schwaben trug, nach der Partie. Taktische Umstellungen - Nicolas Gonzalez und Silas Wamangituka tauschten die Seiten, Hamadi Al Ghaddioui wurde auf die Zehn zurückgezogen -, aber auch ein Donnerwetter führten letztlich nach der Pause noch zu einer Wende: "Es hat gefetzt in der Kabine, dann waren alle wach und dann läuft es auch mal so, wie es gelaufen ist", meinte der Rechtsverteidiger bei "Sky" angesichts des späten Siegtreffers von Gonzalo Castro in der Nachspielzeit.

War der Sieg und die Eroberung von Platz zwei womöglich schon ein großer Schritt auf dem Weg zum Wiederaufstieg? "Ich möchte nichts prophezeien, aber sollten wir am Ende tatsächlich aufsteigen, wird man sicherlich sagen, dass es ein Spiel wie dieses war, bei dem man schon abgeschrieben war und vier Punkte Rückstand gehabt hätte, am Ende aber doch vor dem HSV steht, das den Weg bereitet hat", meinte Stenzel.

Spielersteckbrief Castro
Castro

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Spielersteckbrief P. Stenzel
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Castro und der Lieblingsgegner HSV

Joker Castro, der erst zehn Minuten vor seinem Siegtreffer eingewechselt worden war, betonte die Wichtigkeit des Erfolgs gegen den direkten Konkurrenten - gerade für die angeschlagene VfB-Psyche: "Die letzten Minuten waren sehr aufregend, weil es noch immer gegen uns hätte laufen können. Die zwei Niederlagen jetzt nach Wiederbeginn waren sehr bitter, das hat man daran gesehen, wie jetzt alle nach dem Tor ausgerastet sind. Es war wichtig für den Kopf, wir gehen jetzt aus dem Spiel gestärkt hervor, der HSV nicht", meinte der Torschütze zum 3:2-Endstand.

Castro und der HSV - das ist ohnehin eine besondere Geschichte: Denn schon sechs Treffer erzielte der Deutsch-Spanier in seiner Karriere gegen die Hanseaten (fünf in der Bundesliga, eines in der 2. Liga). Gegen keinen anderen Verein traf er so häufig. Womöglich ein wenig zusätzliche Genugtuung für den 32-Jährigen: Beim 2:6 im Hinspiel war Castro noch ein Eigentor unterlaufen.

Stuttgart und die Zwei-Tore-Rückstände

Für die Stuttgart war das Aufholen eines Zwei-Tore-Rückstands zur Pause in Liga zwei im heimischen Stadion indes keineswegs Neuland: Denn nunmehr viermal lagen die Schwaben im Unterhaus zu Hause mit zwei Treffern hinten, verloren aber nur eines dieser Spiele (am 8. Mai 1976 gegen Darmstadt 98 mit 2:3 nach 0:2).

Im selben Jahr gelang dem VfB damals schon ein Comeback-Sieg nach 0:2 zur Pause. Am 18. September 1976 siegten die Stuttgarter am Ende gegen Waldhof Mannheim mit 4:3. Vor gut drei Jahren schaffte es der VfB am 2. April 2017 nach einem 1:3 zur Halbzeit gegen Dynamo Dresden zumindest noch zu einem 3:3. Jene Sachsen sind am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) der nächste Gegner für den neuen Tabellenzweiten. Holger Badstuber, der hofft, dass sein Team dann "weiter gierig bleiben" wird, fehlt dann Gelb-gesperrt.

jom